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Rewe stoppt Kunden mit Kleingeld-Tricks

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Kleingeld-Trick an Selbstbedienungskassen sorgt für Ärger – Rewe zieht die Reißleine (Symbolbild) © Maruta Dmitri/ imagebroker/ Imago

Ein einfacher Trick mit Kleingeld sorgt bei Rewe für Aufsehen. Kunden nutzen Selbstbedienungskassen kreativ – jetzt greift die Supermarktkette ein.

Hamm – Wer kennt es nicht: Ihr Geldbeutel ist voll mit kleinen Münzen, die sich über Wochen oder Monate ansammeln. Mal ein Cent hier, mal ein Zwei-Cent-Stück da – plötzlich wird das Kleingeld zur Belastung. Viele suchen nach Möglichkeiten, es loszuwerden, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen. Banken erheben zunehmend Gebühren für Einzahlungen und Coinstar-Geldautomaten verlangen oft hohe Prozentsätze.

Eine scheinbar einfache Lösung machte kürzlich online die Runde: Rewe-Kunden bezahlten ihre Einkäufe an Selbstbedienungskassen zunehmend mit Kleingeld. Was zunächst harmlos klingt, ist es tatsächlich Cleverer Trick, um das ganze Kleingeld ganz einfach loszuwerden. Zunächst unauffällig, verbreitete sich die Idee schnell über Social-Media-Plattformen.

„Münztrick“ an Rewe-Selbstbedienungskassen: Lifehack schafft Mehrarbeit für Supermarktmitarbeiter

Das Nachrichtenportal news38.de erklärt die einfache Idee: Einfach an der Selbstbedienungskasse bei Rewe oder Lidl bezahlen und alle gesammelten Münzen einwerfen. Der Automat gibt das Wechselgeld dann in größeren Scheinen zurück – völlig kostenfrei. Doch was manchen Kunden clever vorkam, wurde für eine Rewe-Filiale schnell zum echten Problem:

  • Durch die große Menge an Münzen sind die Selbstbedienungskassen oft blockiert.
  • Mitarbeiter müssen die Automaten häufiger leeren und neue Münzrollen nachbestellen.
  • Das eigentliche Ziel von Selbstbedienungskassen – schnelles und einfaches Einkaufen – wird ins Gegenteil verkehrt.

Auf die neue Praxis reagierte die Rewe-Filiale mit klaren Regeln, wie ein Influencer kürzlich auf seinem Instagram-Account „spar.radar“ berichtete: „Life Hacks funktionieren nicht mehr. Rewe hat in diesem Fall schnell reagiert und wir müssen unsere Münzen jetzt woanders umtauschen.“ Pro Einkauf können nun maximal 50 Münzen eingeworfen werden. Hinweisschilder in der Filiale machen deutlich, dass die Selbstbedienungskassen nicht als Wechselautomaten gedacht sind.

Die Reaktionen der Kunden fallen gemischt aus: Während einige die Einschränkung für unnötig halten, sehen andere das Vorgehen nachvollziehbar: „Das ist eine legitime Beziehung von Rewe. Denn dafür sind die Geräte nicht vorgesehen und im Wesentlichen zweckentfremdet“, schrieb ein Nutzer. Währenddessen entdeckt ein Rewe-Kunde im Supermarktregal eine bisher unbekannte Funktion und staunt.

Warum Banken Gebühren für Münzen erheben

Wie das Verbraucherportal Biallo.de erklärt, der Umgang mit Bargeld sei für Banken komplex. Münzen müssen gezählt, auf Echtheit geprüft und sicher transportiert werden. Dies erfordert nicht nur spezielle Maschinen, sondern auch geschultes Personal und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Die Folge: Banken erheben zunehmend Gebühren für Münzeinzahlungen. Die Kosten sollen die aufwändigen Prozesse kompensieren und gleichzeitig Kunden zum bargeldlosen Bezahlen bewegen, das für Banken deutlich günstiger ist. Für Verbraucher bedeutet das: Wer sein Kleingeld einzahlen möchte, muss oft zahlen oder nach alternativen Möglichkeiten suchen. Eine bekannte Drogeriekette plant für 2026 eine umfassende Umstellung ihres Kassensystems.

So können Verbraucher ihr Kleingeld loswerden

Für alle, die ihr Kleingeld nicht im Portemonnaie horten wollen, gibt es laut Verbraucherportal ein paar Möglichkeiten:

  • Einzahlung bei Banken: In einigen Bankfilialen können Sie bis zu 50 Münzen kostenlos einzahlen. Dazu gehören die Commerzbank und ihre Tochtergesellschaft Comdirect sowie die Postbank und die Hypovereinsbank.
  • Zahlung im Handel: Eine praktische und kostenlose Methode besteht darin, das Wechselgeld direkt beim Einkauf auszugeben. Gemäß § 3 des Münzgesetzes sind Geschäfte verpflichtet, pro Zahlung bis zu 50 Münzen anzunehmen.
  • Wechsel bei der Deutschen Bundesbank: Es bietet den Service, Münzen in haushaltsüblichen Mengen gebührenfrei in Banknoten umzutauschen. Aber: Das Geld wird nicht immer sofort gezählt und es kann sein, dass Sie die Filiale zweimal aufsuchen müssen.
  • Gutscheine: In einigen Discountern gibt es Münzautomaten. Dort können Kunden Coins in Gutscheine für die jeweilige Filiale umwandeln. Allerdings fallen beim Umtausch eine Gebühr und Transaktionskosten an.
  • Kostenlose Spende: Viele Automaten bieten die Möglichkeit, Münzen zu spenden.

Ab 2027 gilt in der EU eine Obergrenze für Barzahlungen – mit Folgen für Verbraucher. Mittlerweile gibt es ein weiteres Problem an Selbstbedienungskassen bei Rewe und Edeka, worauf Supermärkte mit einer neuen Maßnahme reagieren. (Quellen: news38.de, Instagram, Biallo.de, gesetze-im-internet.de) (vw)

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