![Renault überträgt seinen Retro-Kurs auf neuen Elektro-Transporter Renault überträgt seinen Retro-Kurs auf neuen Elektro-Transporter](https://i1.wp.com/www.electrive.net/media/2024/09/renault-estafette-concept-flexevan-2024-10-min.jpeg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Zunächst das Estafette Concept: Die Elektrostudie soll Erinnerungen an Renaults gleichnamigen Van aus dem Jahr 1959 wecken. Die optische Ähnlichkeit ist zwar nicht ausgeschlossen, fällt aber nicht sofort auf. Dafür ist die Studie von 2024 zu gestrafft. Fest steht: Renault bleibt seinem Retro-Kurs (auch beim elektrischen 5er und 4er) den knalligen Farben treu. Das Estafette Concept selbst ist grau, kommt aber mit einem zitronengelben Kontrastdach daher.
Renault will das Konzept binnen zwei Jahren zu einem Serienmodell weiterentwickeln – womit die Markteinführung 2026 erfolgen soll. Zur Technik sind noch kaum Details bekannt. Basis für das Elektroauto ist die neue FlexEVan-Plattform aus dem Joint Venture Flexis, an dem Renault gemeinsam mit dem Volvo-Konzern und dem Logistikunternehmen CMA CGM beteiligt ist. Das Modell soll zudem Renaults erstes „softwaredefiniertes Fahrzeug“ sein, d.h. es wird eine neue elektronische SDV-Architektur nutzen, um über Cloud-Anbindung neue Dienste zu ermöglichen, darunter eine höhere Effizienz im Betrieb und bei den Kosten. Renault erhofft sich dadurch „eine Senkung der Nutzungskosten um rund 30 Prozent“.
Die Maße des Estafette Concept betragen 4,87 x 1,92 x 2,59 Meter, die Grundfläche entspricht also etwa der des Kangoo L2 (4,91 x 1,86 m), obwohl dieser deutlich niedriger ist (1,85 m). Oder andersherum: Die E-Estafette baut mit über zweieinhalb Metern extrem hoch. Der Wendekreis beträgt laut Renault „knapp über zehn Meter“. Die Gesamtladekapazität entspricht laut Hersteller etwa der eines Renault Trafic L1H2. Letzterer fasst rund 7,1 Kubikmeter. Das Modell verfügt zudem über zwei seitliche Schiebetüren, die „mit einer einzigen Handbewegung geöffnet werden können“ und statt einer Heckklappe ein Rollo am Heck, „das sich aufrollt und so die volle Ladehöhe des Transporters nutzt“, wie die Franzosen erklären. Damit wird hinten kein Platz benötigt, um die Heckklappe aufzuschwenken.
Renault hat das Äußere so gestaltet, dass „Vans keine anonymen Formen mehr haben, sondern liebenswert und ausdrucksstark sind“, wie es Chefdesigner Sandeep Bhambra ausdrückt. Damit folgt Renault seinem Ansatz der „Humanisierung“, der mit dem elektrischen Renault 5 eingeführt wurde. Weitere Merkmale sind eine Windschutzscheibe, die um die A-Säule herumläuft, und ein leuchtend gelbes Cockpit, das nur einen Sitz hat. „Um aufzustehen, muss man nur den Sitz drehen (…). Fahrer mit einer Körpergröße von bis zu 1,90 Metern können im Fahrzeug aufrecht stehen“, heißt es bei Renault.
Die ersten Flexis-Elektrotransporter sollen 2026 im Renault-Werk in Sandouville vom Band laufen. „Die Vision der Renault-Gruppe und ihrer Partner, der Volvo-Gruppe und der CMA CGM-Gruppe, ist es, die städtische Logistik zu revolutionieren und den Betrieb nachhaltiger und sicherer, stadtverträglicher und fahrerfreundlicher zu gestalten“, sagt Philippe Divry, CEO von Flexis SAS. „Wir freuen uns sehr, diese Vision zum Leben zu erwecken. Das Estafette Concept ist das erste Beispiel dafür, wie elektrische Nutzfahrzeuge in Zukunft aussehen werden: speziell für den Einsatz in Städten konzipiert, kompakt, vernetzt und auf die Bedürfnisse nachhaltiger Lieferdienste zugeschnitten.“
Als Weltpremiere zeigt Renault auf der Hannover Messe auch den neuen Master mit Wasserstoffantrieb. Der Prototyp wurde auf Basis des neuen Master von Hyvia entwickelt. Auch hier handelt es sich um ein Joint Venture – nämlich das des Renault-Konzerns und des Brennstoffzellenspezialisten Plug Power. Ab 2025 soll die neue Generation der wasserstoffbetriebenen Transporter komplett im regulären Produktionsprozess im Werk Batilly mit den anderen Antriebsarten gefertigt werden. Laut Hyvia lassen sich dadurch die Stückzahlen steigern. Das Brennstoffzellensystem baut Hyvia in Flins.
Technische Daten zum H2-Master nennt Renault bislang nicht. Genannt wird lediglich eine Reichweite von 700 Kilometern nach WLTP bei allen Witterungsbedingungen und eine Tankzeit von fünf Minuten. Und: Die gesamte Wasserstoffarchitektur soll bereits bei der Konzeption vollständig in die Fahrzeugplattform integriert worden sein, wodurch laut Hersteller sowohl Laderaum als auch Nutzlast erhalten bleiben.
presse.renault.de (Estafette Concept), presse.renault.de (Master H2-Tech)