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Renault hat das Design des ab 1993 erfolgreichen Ur-Twingo wiederbelebt. Nur, dass der Twingo ab 2026 vier Türen haben und ausschließlich elektrisch fahren wird. Einen offiziellen Preis gibt es noch nicht, das französische Unternehmen verspricht aber rund 20.000 Euro. Reichweitenrekorde gibt es für das Geld natürlich nicht, aber 263 km nach WLTP-Standard. Das ist ähnlich viel oder wenig wie die Konkurrenz in diesem Segment: Der Citroën ë-C3 beispielsweise kostet 19.900 Euro und bietet eine Reichweite von 212 km. Und wir wissen nicht genau, wie weit der VW ID.1 kommt, denn auf den kleinen Volkswagen müssen wir bis Ende 2027 warten.
(Bild: Florian Pillau )
Die Gesamtdaten des Renault Twingo bieten das, was viele europäische Kunden von einem zeitgemäßen Kleinwagen erwarten: Die Länge liegt mit 3,79 Metern nahe bei den 3,83 Metern des Hyundai Inster, der wiederum preislich etwas höher positioniert ist und sich bei 23.900 Euro für 327 km und ab 25.400 Euro für 370 km bewegt. Mit 1,72 Metern ist der Twingo genau zehn Zentimeter schmaler als der VW ID.1 und 1,49 Meter hoch, der Radstand beträgt 2,49 Meter.
Vier Farben, zwei Ausstattungsvarianten
Um den günstigen Preis zu ermöglichen, hat Renault die Variantenvielfalt reduziert. Es gibt vier Farben: Rot, Grün, Gelb und Schwarz. Und mit Evolution (Basis) und Techno werden nur zwei Ausstattungsvarianten angeboten. Serienmäßig sind 16-Zoll-Felgen mit 195/60 R16-Reifen. Optional sind 18-Zoll-Felgen mit 205/45 R18 erhältlich. Bei der Ausstattung der Displays gibt es keinen Unterschied: Im Cockpit zeigt ein Sieben-Zoll-Bildschirm die Geschwindigkeit und andere Parameter an, in der Mitte befindet sich ein Multimedia-Display mit zehn Zoll Diagonale, und wie im Renault 5 und Renault 4 komponierte ein Pionier der elektronischen Musik, Jean-Michel Jarre, die Begrüßungsmelodie.

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Für den alltäglichen Einsatz als Kurzstrecken- und Pendlerfahrzeug zählen Variabilität und Bedienbarkeit mehr als ein schöner Jingle: Der Wendekreis ist mit 9,87 Metern trotz Frontantrieb klein, und der Kofferraum fasst bis zu 360 Liter Volumen – was wohl auf die weit nach vorne verschobene Rückbank zurückzuführen ist, die sich um 17 Zentimeter verschieben lässt. Dazu gehört ein 50-Liter-Fach unter dem Ladeboden. Die Rückenlehnen der Beifahrer- und Rücksitzbank sind umklappbar. Es können Gegenstände bis zu einer Länge von etwa zwei Metern transportiert werden.
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Elektromotor mit 60 kW Leistung
Zum Antrieb: Der Elektromotor im Renault Twingo leistet 60 kW. Der Beschleunigungswert auf 100 km/h beträgt für das nur 1200 Kilogramm leichte Elektroauto 12,1 Sekunden, bei 130 ist Schluss. Über den Luftwiderstandsbeiwert macht der Hersteller keine Angaben, wohl aber den wichtigeren cA-Wert, der auch die Frontfläche berücksichtigt: 0,66. Die Traktionsbatterie des Renault Twingo hat einen Nettoenergieinhalt von 27,5 kWh. Das System besteht aus LFP-Zellen (z Lithiumeisenphosphat), die ohne Modulebene in das Gehäuse integriert sind (Zelle zum Packen). Diese Bauform ist in diesem Segment üblich, da sie robust und kostengünstig ist.
Der Innenraum kann unter anderem per App vorgeheizt werden. Das ist ein Plus an Komfort und kann die Reichweite erweitern. Allerdings sollte niemand Wunder erwarten: Bei sehr kaltem Wetter oder hohen Geschwindigkeiten könnten von der 263 Kilometer langen Normreichweite noch 100 Kilometer übrig bleiben.
DC-Laden serienmäßig
Der Ladevorgang erfolgt standardmäßig auf der AC-Seite der Wallbox mit 11 kW Leistung. Nach rund zweieinhalb Stunden ist die Traktionsbatterie aufgeladen. Auch DC-Laden mit bis zu 50 kW ist in jedem Twingo verbaut; Der Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent dauert rund 30 Minuten. Renault gibt außerdem an, dass das AC-Ladegerät grundsätzlich bidirektional sei. Mit einem Adapter an der Ladebuchse können externe Geräte mit bis zu 3,7 kW versorgt werden.

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Wenn hier das bidirektionale Laden für die Teilnahme am Strommarkt vorbereitet wird, wäre das ideal. Dies geht aus der Pressemitteilung noch nicht hervor. Ganz klar ist aber, dass es unterschiedliche Formen der Bremsenergierückgewinnung geben wird, wenn auch nur im Techno. Die Rekuperation lässt sich über Lenkradpaddel in vier Stufen bis hin zum One-Pedal-Antrieb einstellen. Für den Evolution gibt es zumindest die Möglichkeit, die Bremsenergierückgewinnung im Bergab-Fahrmodus B zu erhöhen.
Routenplaner mit Vorkonditionierung
Der Routenplaner, der Google Maps nutzt, ist keine Selbstverständlichkeit. Dazu gehört sogar die Vorkonditionierung, also das gezielte Vorwärmen der Batteriezellen für den Ladevorgang. Besonders wichtig ist diese Funktion bei den verbauten LFP-Zellen, da sonst bei kaltem Wetter die Leistung sinkt. Anders als der Citroën ë-C3 (Test) ist der Renault Twingo mit Assistenzsystemen erhältlich, die über die gesetzlichen Pflichten hinausgehen: Citroën verfügt nicht über einen adaptiven Tempomaten. Im Twingo Techno ist es serienmäßig. Die „Techno“-Ausstattung bietet außerdem eine Klimaautomatik statt manueller Klimaanlage, eine Rückfahrkamera, einen Regensensor, getönte Heckscheiben und mehr.
Piepton, der einfach abgeschaltet werden kann
Zudem hat Renault im Armaturenbrett links neben dem Lenkrad einen Abschaltknopf verbaut, mit dem sich mit einem Tastendruck fünf Assistenzsysteme deaktivieren lassen. Zum Beispiel die akustische Warnung bei Geschwindigkeitsüberschreitungen oder Spurhaltung.
Der neue Twingo ist zweifellos eine Bereicherung im Kleinwagensegment. Die Variabilität des Innenraums, die bekannte Grundform und die Möglichkeit, diesen Renault auf Wunsch mit zahlreichen Extras auszustatten, werden viele Käufer ansprechen. Vor allem Volkswagen wird den Twingo genau unter die Lupe nehmen, um mit dem ID.1 nicht ins Hintertreffen zu geraten.
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(fpi)
