Reischmann bekanntermaßen „zu zweit“
Schwangere Deutsche weint nach Ironman-Höllenfahrt süße Tränen
13. Oktober 2025, 12:23 Uhr
Anne Reischmann startet in der 13. Schwangerschaftswoche bei den Ironman-Weltmeisterschaften – und kämpft sich trotz extremer Hitze bis ins Ziel. Im Gegensatz zu vielen ihrer Konkurrenten. Im Ziel lässt die „kaputte“ Triathletin ihren Emotionen freien Lauf.
Als Anne Reischmann nach der Zieldurchfahrt das ganz besondere Geschenk der „Ironman-Familie“ sah, explodierten ihre Gefühle endgültig. Mit dem Babystrampler vor Augen weinte die deutsche Triathletin Tränen purer Freude. Später packte sie es stolz in ihren Koffer, nach ihrer berühmten Ironman-Weltmeisterschaft „zu zweit“. Die deutsche Triathletin nutzte die größtmögliche Bühne auf Hawaii, um sich aus ihrer Schwangerschaftspause zu verabschieden. „Es gibt einfach einen Grund, warum ich gerade keinen Hochleistungssport machen möchte“, sagte sie nach dem Rennen dem Online-Portal Tri-Mag, „und das ist der beste Grund, den es gibt.“
Die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den abschließenden Marathon nahm die 33-Jährige mit kleinen Kindern im Bauch in Angriff – und schaffte es im Gegensatz zu zehn anderen der 54 Profi-Starterinnen während der Hitze-Tortur bis ins Ziel. „Mir geht es ganz gut, nur meiner rechten Wade geht es ganz schön schlecht. Auf den letzten Kilometern habe ich den Trainingsmangel deutlich gemerkt“, sagte Reischmann: „Aber was das Herz-Kreislauf-System und die Körpertemperatur angeht, war immer alles im Rahmen.“
Luftfeuchtigkeit von fast 100 Prozent
Sie sei „sehr froh, dass es so geklappt hat.“ Minuten vor dem Startschuss am Kailua Pier verkündete sie die „wunderbare Überraschung“. Sie teilte ihren Konkurrentinnen im Morgengrauen persönlich mit, dass sie bereits in der 13. Schwangerschaftswoche sei. Ihr Ehemann Joel verriet das Geheimnis via Instagram der Öffentlichkeit. „Ich wollte es so kommunizieren, dass niemand überrascht ist, was los ist“, erklärte Reischmann.
Bei Temperaturen von gut 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100 Prozent belegte die Ravensburgerin, die normalerweise als Top-Ten-Kandidatin gelten würde, den 31. Platz und ließ 13 Profisportlerinnen mit 1:02 Stunden Rückstand hinter sich. Aber das war alles Nebensache; Für sie hatte vor zahlreichen angereisten Familienmitgliedern das emotionale Erlebnis auf der Big Island Vorrang vor dem Ergebnis.
„Die Rennwoche war ganz schön, weil ich viel entspannter war und mir keinen Stress oder Druck gemacht habe“, sagte Reischmann: „Normalerweise hat man immer irgendwelche Ziele oder Erwartungen. Dieses Mal wollte ich einfach nur das Ziel sehen, egal wie lange es dauert.“ Es hat hervorragend geklappt – und als Belohnung schenkte uns Ironman-CEO Scott Derue im Ziel einen stylischen Babystrampler.