Es ist kaum zu glauben: Überall steigen die Preise, die Wirtschaft strauchelt und rund 14 Millionen Menschen in Deutschland gelten als arm. Und doch meldet nun die DZ Bank: Die Deutschen sind so reich wie nie.
Insgesamt 9,3 Billionen Euro hatten private Haushalte 2024 in Summe auf der hohen Kante. Das ist ein Plus von knapp sechs Prozent zum Vorjahr, wie eine aktuelle Hochrechnung der DZ Bank ergab. Damit nähert sich das Geldvermögen der Deutschen der 10-Billionen-Marke.
Die Gründe: Wer kann, der spart, und legt am Ende des Monats laut DZ-Bank-Schätzung im Durchschnitt 11,5 Prozent ihres Einkommens zur Seite. Gleichzeitig haben viele von den Aktienmärkten profitiert, die im Jahresverlauf kräftig zulegten. Damit wird hierzulande mehr als jeder zehnte Euro gespart und nicht wie in anderen Ländern in Konsum gesteckt.
Deutschland fast Sparweltmeister
Im internationalen Vergleich ist Deutschland damit fast Sparweltmeister: Die Sparquote in Deutschland hatte in den Corona-Jahren 2020 (15,9 Prozent) und 2021 (14,1 Prozent) Rekordhöhen erreicht. 2023 betrug sie noch 10,4 Prozent, aber auch damit lagen die Deutschen weit vorn. Nur in wenigen Ländern waren Sparer damals noch eifriger, etwa in der Schweiz mit 19,4 Prozent Sparquote und in den Niederlanden mit 12,7 Prozent.
Und wie geht es weiter? Die Prognose von DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel: „Auch wenn die Kursniveaus an den Aktienmärkten 2025 unter Schwankungen langsamer wachsen und die private Sparquote etwas niedriger ausfällt, bleiben die Perspektiven für den Geldvermögensaufbau insgesamt gut.“ 2025 erwartet er einen weiteren Zuwachs der privaten Geldvermögen um gut 4 Prozent auf 9,8 Billionen Euro.