Red Bull sei „gut genug“ gewesen, um zu gewinnen
Hätte Red Bull früher am Brasilien-Wochenende die richtige Abstimmung hinbekommen, hätte Max Verstappen das Rennen in Sao Paulo gewinnen können. Das sagt zumindest Teamchef Laurent Mekies.
„Das Auto war wahrscheinlich gut genug, um heute um den Sieg zu kämpfen“, sagte Mekies, der erklärte: „Wir gehen Risiken ein (mit dem Setup) und wenn wir diese Risiken nicht eingehen, glauben wir nicht, dass wir gewinnen können.“
Also haben sie vor dem Qualifying gezockt, aber dieser Schuss ging nach hinten los. Vor dem Rennen wurde Verstappens Auto noch einmal umgebaut, am Sonntag lief der RB21 deutlich besser.
„Viele dieser Risiken sind wir in den letzten Monaten eingegangen“, verrät Mekies. Meistens hat es funktioniert, in Brasilien jedoch nicht – oder erst zu spät. Da stellt sich natürlich die Frage, wie gut Red Bull sein Auto wirklich versteht.
Experte Ralf Schumacher hat beigetragen Himmel schon vor dem Start: „Wir sind wieder einmal falsch abgebogen. Das zeigt, dass das Team (…) das Auto noch nicht so richtig versteht.“
Die Wende in Brasilien kam daher zu spät.
Das Rennen in der Analyse
Ein Hinweis in eigener Sache: Nicht nur unsere beiden beliebten Montagskolumnen sind jetzt online. In wenigen Minuten werden wir auch live auf dem YouTube-Kanal von Formula1.de mit der großen Videoanalyse des Rennens berichten.
Unter anderem werden wir natürlich über die Aufholjagd von Max Verstappen, die neue Situation in der Weltmeisterschaft und viele weitere Themen aus Brasilien sprechen.
Norris: Klingt wie ein „Idiot“, aber…
Der WM-Spitzenreiter lieferte mit zwei Poles und zwei Siegen ein perfektes Wochenende ab. Dennoch ist er selbst nicht ganz glücklich. „Wir sind Fahrer, also beschweren wir uns immer über etwas“, grinst er.
Beispielsweise war die Balance des Autos nicht optimal. Das zeigt auch die Tatsache, dass er zwei Wochen zuvor in Mexiko mit deutlich größerem Vorsprung gewonnen hatte.
„Wir haben als Team hohe Ansprüche an uns selbst“, betont er und erklärt: „Ich werde jetzt wie ein Idiot klingen, wenn ich das sage, aber wir wollten einfach ein bisschen mehr.“ Denn es war kein einfacher Sieg.
„Aber natürlich bin ich trotzdem sehr zufrieden mit dem Verlauf des Wochenendes und sehr stolz auf das gesamte Team“, macht auch Norris deutlich.
Gasly zurück in den Punkten
Der Franzose holte bereits im Sprint einen Punkt und belegte gestern erneut den zehnten Platz. Wenn man sich anschaut, wo Alpine in den vergangenen Monaten stand, ist das schon fast eine Sensation.
Wenig überraschend ist Gasly „sehr glücklich“, erklärt aber auch: „Ich bin ein wenig enttäuscht, weil wir einen tollen Start hatten, Bearman überholen und auch Russell hinter uns lassen konnten.“
Allerdings verlor er erneut beide Positionen, was ein noch besseres Ergebnis möglicherweise verhindert hätte. „Ich hatte das Gefühl, dass ich viel schneller war. Ich konnte es einfach nicht wirklich zeigen“, sagte Gasly.
Dennoch ist er mit dem Punkt selbst natürlich zufrieden, zumal Teamkollege Franco Colapinto nur den 15. Platz belegte. Der Argentinier erklärt: „Wir hatten einfach nicht wirklich viel Speed im Auto. Das Wochenende war ziemlich schwierig.“
„Nach dem Unfall im Sprint haben wir das Fahrwerk geändert und dann wurde alles schwieriger. Im Rennen war die Balance ziemlich schlecht, es gab nicht viel Grip“, berichtet er.
Dadurch geriet er stark ins Rutschen und ruinierte schnell seine Reifen.
Aston Martin: Strategie funktioniert nicht
Gestern gab es für Aston Martin keine Punkte, nachdem beide Fahrer mit harten Reifen gestartet waren. Eine Strategie, die sich nicht auszahlte, weil der weiße Reifen einfach nicht funktionierte.
„Wir sind mit den harten Reifen ein Risiko eingegangen, das sich leider nicht ausgezahlt hat. Platz 14 ist enttäuschend, vor allem nach dem starken Sprint“, ärgerte sich Fernando Alonso nach P14.
Teamkollege Lance Stroll belegte nach einer Kollision mit Yuki Tsunoda nur den 16. Platz. Dafür erhielten die Japaner eine Zehn-Sekunden-Strafe. „Der Zwischenfall mit Yuki hat unsere Chancen im Rennen ruiniert“, zuckt er mit den Schultern.
Aber für Punkte hätte es wahrscheinlich sowieso nicht gereicht.
Auch Ocon holt auf
Auch Esteban Ocon startete gestern aus der Boxengasse. Seine Aufholjagd fand nicht so viel Beachtung, aber er schaffte es auch, sich immerhin auf P12 zu verbessern. Und wahrscheinlich wären sogar Punkte möglich gewesen.
Auf jeden Fall ist er laut eigener Aussage frustriert, denn: „Wir hatten nur eine Runde nach Max einen Reifenschaden.“ Im Gegensatz zu Verstappen konnte er unter dem VSC nicht stoppen und verlor dadurch Zeit.
Er habe rund zehn Sekunden verloren, „und das hat den Unterschied gemacht“, sagt er wütend. „Ich wäre vor all diesen Autos ins Ziel gekommen“, glaubt Ocon, dem nur zwei Sekunden auf P7 fehlten.
Wie eng es am Ende im Mittelfeld zuging, könnt ihr hier sehen:
Zurück nach Europa
Guten Morgen und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Formel-1-Livetickers. Der GP von Brasilien liegt hinter uns und wir kehren – vorerst – zu unserer normalen europäischen Zeitzone zurück.
Denn in zwei Wochen reist die Königsklasse nach Las Vegas, was dann eine Geschichte für sich sein wird. Doch zunächst wollen wir die restlichen Themen vom gestrigen Rennen in Sao Paulo aufarbeiten.
Ruben Zimmermann Dieser wird Sie den ganzen Tag über begleiten und bei Fragen, Anregungen oder Beschwerden können Sie unser Kontaktformular nutzen. Sie finden uns auch auf Facebook, Instagram und YouTube.
Hier können Sie den gestrigen Live-Ticker noch einmal lesen.
