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Rebellen bereiten eine Offensive auf Damaskus vor

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Islamistische Rebellen in Syrien rücken vor, Assads Truppen brechen zusammen. Sogar Damaskus scheint in Gefahr zu sein. News-Ticker zum Krieg in Syrien.

Update 12:17 Uhr: Iran hat dem verbündeten Assad-Regime in Syrien weitere Unterstützung im Kampf gegen die Rebellen zugesagt. Dabei geht es vor allem um die Lieferung von Raketen und Drohnen. „Es ist wahrscheinlich, dass Teheran militärische Ausrüstung, Raketen und Drohnen nach Syrien schicken muss“, sagte ein iranischer Beamter gegenüber Reuters. Auch die Zahl der Militärberater soll erhöht werden, um Assad besser gegen die vorrückenden Rebellen unterstützen zu können.

Damaskus im Fokus: Rebellen rücken im Syrienkrieg weiter vor

Erster Bericht vom 6. Dezember: Frankfurt – Die Rebellengruppen in Syrien haben in den vergangenen Tagen beeindruckende Gebietsgewinne erzielt. Den Oppositionskräften um das islamistische Bündnis HTS ist es am Wochenende gelungen, die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad aus der Stadt Aleppo zurückzudrängen. Hilfe erhielten sie von verbündeten Milizen, die wiederum von der Türkei und Präsident Recep Tayyip Erdogan unterstützt werden.

Nur wenige Tage später konnten die Rebellen die fast 120 Kilometer weiter südlich gelegene Stadt Hama einnehmen. Wenn die Oppositionsgruppen ihren Schwung beibehalten, könnte die nächste Stadt in nur wenigen Tagen fallen. Der Kampf um Syriens Hauptstadt Damaskus könnte unmittelbar bevorstehen.

Syrische Rebellen feiern die Einnahme der Stadt Hama. Die Offensive der islamistischen Kämpfer soll bis nach Damaskus andauern.
Syrische Rebellen feiern die Einnahme der Stadt Hama. Die Offensive der islamistischen Kämpfer soll bis nach Damaskus andauern. © ABDULAZIZ KETAZ/afp

Assad-Truppen vor dem Zusammenbruch

Nach dem Fall Hamas richteten die Rebellen ihr Augenmerk zunächst auf die fast 40 Kilometer südlich gelegene Großstadt Homs. Die Kämpfer kommen offenbar bereits gut voran. Wie die Denkfabrik Institute for the Study of War am Freitag berichtete, sind dafür vor allem zwei Faktoren verantwortlich.

Die Rebellengruppen haben Vereinbarungen mit den lokalen Gemeinden im Gebiet zwischen Hama und Homs getroffen und konnten so große Gebietsgewinne erzielen, ohne sich auf Feindseligkeiten einzulassen. Zudem sollen die Truppen des Staatschefs bei ihrem Rückzug weitgehend unkoordiniert vorgegangen sein. Die ISW-Analysten sprechen von einem „raschen Zusammenbruch der Regimekräfte“ in der Region.

Bereits nach dem Fall von Aleppo war es den Assad-Truppen nicht gelungen, in der Gegend um Hama geeignete Verteidigungsstrukturen aufzubauen. Dadurch konnten die islamistischen Kämpfer innerhalb weniger Tage über 120 Kilometer Territorium erobern.

Islamistisch Kämpfer nach oben bewegen Homs vor

Allerdings dürfte die Einnahme von Homs nur ein weiteres Zwischenziel der Oppositionskräfte auf dem Weg nach Damaskus sein. Das erklärte Ziel der Rebellen ist die Eroberung der Stadt. Syrische Staatsmedien berichten bereits von vereinzelten Drohnenangriffen auf die Hauptstadt. Das berichtet das PortalDas Kriegsgebiet. Das sagte Mohammad al-Jolani, der als Anführer der Rebellen gilt, in einem Interview mit dem US-Sender CNN am Freitag: „Wenn wir über Ziele sprechen, bleibt das Ziel der Revolution der Sturz dieses Regimes.“ Es ist unser Recht, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um dieses Ziel zu erreichen.“

Hinweis zur Transparenz

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im syrischen Bürgerkrieg. Informationen über den Krieg in Syrien können nicht immer unabhängig überprüft werden.

Rebellen in Syrien-Krieg Bereiten Sie eine Offensive gegen Damaskus vor

Wie die Denkfabrik Atlantischer Rat schreibt, die Offensive der Rebellen nach dem Sturz Hamas könne neue Probleme aufwerfen. Es ist unklar, ob die islamistischen Kämpfer weiterhin im gleichen Tempo wie bisher vorrücken können. Darüber hinaus gibt es in der Region Homs immer mehr alawitische Gemeinden, von denen viele weiterhin Assad unterstützen.

Der entscheidende Punkt dürfte eine Reaktion Russlands auf den anhaltenden Vormarsch der Rebellen sein. Bislang hat Kremlchef Wladimir Putin seine Truppen bis auf vereinzelte Luftangriffe aus dem aufgeflammten Konflikt herausgehalten. Der Fall von Homs könnte Moskaus rote Linien auf die Probe stellen. Sollte Russland danach keine ernsthafte Unterstützung leisten, stünde das Tor nach Damaskus offen. (Redaktion mit Agenturmaterial)

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