RBL enttäuscht am Millerntor
FC St. Pauli holt ersten Bundesliga-Punkt seit 2011
22.09.2024, 21:28
Party im Millerntor. Gegen den übermächtigen Gegner RB Leipzig holt der FC St. Pauli seinen ersten Bundesliga-Punkt seit dem 16. April 2011. Gegen enttäuschende Gäste sind sie sogar die bessere Mannschaft. Ganz zum Schluss sorgt der Schotte Banks fast für die Riesensensation.
Aufsteiger FC St. Pauli hat seinen ersten Saisonpunkt und damit den ersten Bundesliga-Punkt seit dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg im April 2011 geholt. Nach zuvor drei Niederlagen hielt der Bundesligist überraschend Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig zu einem 0:0. Damit verpasste die Mannschaft von Trainer Marco Rose zwar den zweiten Tabellenplatz, der punkt- und torgleiche Fünfte mit dem 1. FC Union Berlin ist allerdings seit 15 Ligaspielen ungeschlagen und egalisierte damit den Rekord aus dem Jahr 2019.
Die unter der Woche im Europapokal erfolglosen Sachsen wirkten vor 29.251 Zuschauern kraft- und ideenlos und mussten das verdiente Unentschieden hinnehmen. Die offensiv ausgerichteten Hamburger, die an den Tempofußball aus der Aufstiegssaison erinnerten, hätten zwischendurch sogar in Führung gehen müssen.
Eine gewisse Europapokalmüdigkeit schien bei den Sachsen die Runde zu machen. Leipzig war nach einer bitteren 1:2-Niederlage in der Champions League bei Atlético Madrid inklusive Gegentor am Ende der Partie in die Hansestadt gereist. Trainer Rose veränderte sein Team auf fünf Positionen, brachte RB-Routinier Yussuf Poulsen anstelle von Top-Angreifer Lois Openda. St. Paulis Coach Alexander Blessin, der zwischen 2012 und 2020 als Jugendtrainer bei Leipzig arbeitete, reagierte offenbar auf die Kritik der vergangenen Wochen und brachte die offensiv aktiveren Angreifer Oladapo Afolayan und Elias Saad von Anfang an.
Leipzig viel zu harmlos
Damit wirkte St. Pauli im Vergleich zu den ersten drei Spieltagen, die allesamt mit Niederlagen für den Kiezklub endeten, offensiv deutlich gefährlicher. Die erste Großchance erarbeitete sich Saad (17.) mit seinem wuchtigen Schuss auf den gut reagierenden RB-Torhüter Peter Gulacsi. Den darauffolgenden Eckball köpfte Kapitän Jackson Irvine (18.) knapp über das Tor der Gäste.
Die schnellen Flügelstürmer bereiteten der RB-Abwehr immer wieder Probleme, die Fans auf den Rängen unterstützten sie lautstark. Die Hamburger Abwehr ließ dem niederländischen Kreativmotor Xavi Simons derweil kaum Raum zur Entfaltung. Leipzig leistete sich einige Fehler im Spielaufbau und verlor viele Zweikämpfe. Der starke Afolayan (42.) verpasste den zu diesem Zeitpunkt längst überfälligen Treffer.
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste. Die einfallslosen Leipziger hielten sich zurück und die Gastgeber dominierten das Spiel. Der noch aktive Afolayan ging nach einem Zweikampf im Strafraum zu Boden (55. Minute) und forderte Elfmeter. Doch Schiedsrichter Robert Hartmann sah das anders. Rose reagierte wenig später mit einem Dreifachwechsel und brachte unter anderem Openda. Der Belgier prüfte anschließend St. Paulis Nikola Vasilj mit seinem Schuss. Doch auch danach blieben die Gäste viel zu harmlos. In der letzten Minute setzte der Schotte Scott Banks eine letzte Chance der Gastgeber am langen Pfosten vorbei.