Leipzig- So sahen wir die Spieler von RB Leipzig beim 0:0 gegen den 1. FC Union Berlin:
Peter Gulacsi: Hatte in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss. War dann zur Stelle, als Rothes Kopfball plötzlich hart aufs Tor ging (58. Minute), reagierte schnell und lenkte ihn über die Latte ab (58. Minute), dann auch gegen Leite (59. Minute). Gegen Vertessen stand er weit außen und provozierte den Belgier zu einem Schuss knapp daneben. Note: 2.
Lutsharel Geertruida: Der Neuzugang hatte erst zwei Mal mit der Mannschaft trainiert und stand sofort in der Startelf. Äußerst souverän auf der Position des rechten Halbverteidigers in der Dreierkette, war sofort Teil des Teams und wirkte, als wäre er schon immer da gewesen. Spielte zunächst gut mit Xavi auf der rechten Seite, hatte ein Auge für Steilpässe und diagonale Verlagerungen. Schlug eine scharfe Flanke nach einem Freistoß, als er sich auf der linken Seite in den Strafraum geschlichen hatte. Note: 2,5.
Lukas Klostermann: Innenverteidiger in der Dreierkette, fehlerlos, stark im Passspiel (91 Prozent) und Tackling (100 Prozent). Zieht auch mal eine Grätsche rein, wenn es nötig ist. Aufmerksam und aufmerksam, hat viel Ballkontakt. Note: 2,5.
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Schloss Lukeba: Anfangs wirkte er etwas unsicher und nicht im Gleichtakt mit Gulacsi, als er ein paar Mal wackelte. Dann wurde er aber schnell wieder stabil und hatte seine gewohnte Präsenz wieder. Note: 3.
Benjamin Henrichs: Konnte als Rechtsaußen offensiv mitwirken, war wendig, hatte eine gute Ballrückgewinnung, was beispielsweise zu einem starken Konterpass auf Openda führte. Im Abschluss mangelt es ihm an Schusstechnik und Selbstvertrauen, er verfehlt viele Bälle, sein gefährlichster Schuss wurde abgefälscht (44. Minute). Auf dieser Position muss er vorne noch mehr und entschiedener mitwirken. Note: 3.
Kampl agil, Haidara ohne Impulse
Kevin Kampl: Bestätigte seine Topform. Er zeigte einen Übersteiger im Strafraum (19. Minute), den er nur knapp verfehlte. Er war wendig, hatte eine tolle Passquote und ließ sich in den Tacklings nicht abschütteln. Agil, ließ sich nach links fallen, um die Mannschaft zu überlasten. Note: 2,5.
Amadou Haidara: Nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht wieder in alter Form. Hatte zwei Distanzschüsse (28., 45.). Ansonsten brachte er aus dem zentralen Mittelfeld nicht genügend Impulse. Musste nach 65 Minuten raus. Bewertung: 3,5.
David Raum: War viel auf der linken Seite und schlug oft gefährliche Flanken, fand aber keinen Abnehmer. Zeigte zu Beginn nach Pass von Xavi einen guten, tiefen Lauf. Davon hätte es mehr gebraucht. Begleitete Rothe bei dessen Top-Kopfballchance nur, war nicht am Mann (58.). Zeigte in der Nachspielzeit einen starken Freistoß, den Rönnow parierte (90.+1). Note: 3.
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Xavi Simons: Hatte zu Beginn ein paar gute Momente, als er Raum nach einer Verlagerung durch Geertruida mit einem Steilpass bediente, verschwand dann aber zu lange und wurde erst Mitte der zweiten Halbzeit wieder aktiv. Ein Schuss knallte ans Außennetz (55. Minute), ein feiner Heber auf Henrichs (66. Minute), eine abgefälschte Flanke landete an der Latte (68. Minute). Generell blieb er aber zu oft hängen, hielt den Ball zu lange fest und vergab Passmöglichkeiten. Von der Topform des letzten Jahres und der Effizienz bei der EM ist er noch weit entfernt. Note: 3.
Schwaches Sturmduo
Lois Openda: Kein guter Tag für den Belgier. Seinen ersten Schuss vergab er zu hartnäckig und der Ball ging am Tor vorbei (13. Minute), eine Flanke wäre besser gewesen. Nach einer Flanke aus dem Strafraum umkurvte er drei Gegenspieler, schoss dann aber zu zentral. In der zweiten Halbzeit war er lange Zeit nicht gefährlich und verschoss dann den zunächst selbst zugesprochenen und schmeichelhaften Elfmeter ziemlich kläglich, muss man sagen. Bewertung: 4,5.
Benjamin Sesko: Der Dauertorschütze der Rückrunde sucht in der Bundesliga noch immer nach seiner Form. Der hochgewachsene Stürmer kam nach seinem Hattrick für die Nationalmannschaft gar nicht zum Einsatz und gab nur einen Torschuss ab. Seine technische Qualität zeigte er in der zweiten Halbzeit, als er auf der rechten Seite in einem engen Raum dribbelte, aber ungefährlich wurde. Nach 65 Minuten war für ihn Schluss. Note: 4.
Arthur Vermeeren (66.): Erster längerer Einsatz für den jungen Belgier. Er brachte sofort Schwung ins Spiel, als er frei lief, und holte gleich nach seiner Einwechslung eine Ecke heraus. Das Niveau konnte er aber nicht halten. Er gewann seine Zweikämpfe nicht und spielte einen Fehlpass auf Geertruida. Den Schuss von Haberer blockte er zur Ecke. Bewertung: 3.5.
Antonio Nusa (66.): Er ist einfach ein guter Fußballer, das sieht man an jeder Bewegung, die er macht, wenn er den Ball hat. In einer Szene war er gefährlich, als er dribbelte und den Ball festhielt. Er hat es verdient, von Anfang an zu spielen, weil er mit seinem Spiel den Unterschied machen kann. Note: 3.
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute ausgewechselt wurden.