Dresden (Sachsen) – Schwere Vorwürfe gegen Mitarbeiter des Universitätsklinikums Dresden! Einigen Leichen sollen ohne Zustimmung Teile des Schädels entnommen worden sein. Am Donnerstag kam es in der Hals-Nasen-Ohrenklinik an der Fetscherstraße zu einem größeren Polizeieinsatz.
Nachdem Polizei und Staatsanwaltschaft auf BILD-Nachfrage am Mittag zunächst zu den Hintergründen der Durchsuchung Stillschweigen bewahrt hatten, brach das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus am Nachmittag ihr Schweigen. Es laufen „Ermittlungen gegen Mitarbeiter des Universitätsklinikums Dresden und der Medizinischen Fakultät aufgrund eines bestehenden Anfangsverdachts im Zusammenhang mit der Störung der Totenruhe in mehreren Fällen.
Suche im Universitätsklinikum Dresden
Der Staatsanwaltschaft Auf BILD-Anfrage wurde es konkreter: Gegen drei Mitarbeiter des Universitätsklinikums Dresden und des Instituts für Rechtsmedizin der TU Dresden wird wegen Störung der Totenruhe in 13 Fällen ermittelt. Die erschreckenden Vorwürfe: „Gegenstand der Ermittlungen ist die rechtswidrige Entnahme menschlicher Schläfenknochen in 13 Fällen“, sagt Staatsanwältin Rebecca Gahse.
Das Schläfenbein ist der härteste Knochen des menschlichen Schädels und befindet sich an der Schädelseite. Es erstreckt sich von der Schläfe bis hinter das Ohr. Darin befindet sich nicht nur das Innenohr, sondern auch wichtige Nerven verlaufen dort – etwa der Hörnerv und der Gesichtsnerv. Bei einer Verletzung des Schläfenbeins kann es zu Hörverlust, Schwindel oder einer Gesichtslähmung kommen.
Hier sollen die grausamen Ereignisse stattgefunden haben: in der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in der Fetscherstraße
Mitarbeiter sollen Schädelknochen entfernt haben
Beide sucht Es wurden umfangreiche Beweismittel beschlagnahmt – darunter Mobiltelefone und Speichermedien. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft dauern die Ermittlungen noch an und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Das Schläfenbein ist der härteste Knochen des menschlichen Schädels. Diese Knochen sollen in 13 Fällen ohne Zustimmung der Betroffenen oder ihrer Angehörigen entfernt worden sein
Das Krankenhaus ist schockiert
„Die im Raum stehenden Fakten schockieren uns zutiefst. Als Universitätsklinikum Dresden und Medizinische Fakultät vertreten wir ein klares ethisches und medizinisch-rechtliches Wertesystem“, erklärte das Klinikum.
Eine Sprecherin: „Selbstverständlich werden wir die Behörden nach besten Kräften und mit absoluter Transparenz bei der Aufklärung des Sachverhalts unterstützen. Wir werden schnellstmöglich alle notwendigen Maßnahmen ergreifen. Ziel muss eine lückenlose Aufklärung sein.“