Thom Yorke, Frontmann der britischen Rockband Radiohead, konfrontierte bei einem Solokonzert in Melbourne, Australien, einen Zwischenrufer – und verließ dann wütend die Bühne. Beim Sidney Myer Music Bowl kritisierte der Zuschauer lautstark, dass Yorke keine öffentliche Stellungnahme zum Gaza-Konflikt beziehe. Der Sänger (56) forderte den Mann daraufhin auf, sich nicht wie ein „Feigling“ zu verstecken und sich öffentlich auf der Bühne zu äußern.
„Komm auf die verdammte Bühne und sag, was du zu sagen hast“, rief der sichtlich genervte Künstler ins Publikum. „Willst du allen den Abend ruinieren?“ Doch als der Unruhestifter nicht kam und stattdessen weiter schrie, legte Yorke seine Gitarre weg. „Okay, mach es einfach, bis später“, erklärte er und verließ unter enttäuschten Zurufen der Fans die Bühne.
Ein paar Minuten später kehrte Yorke zurück und spielte unter dem Jubel des Publikums seinen letzten Song des Abends: „Karma Police“ von Radiohead. Ein Video des Vorfalls ging im Internet viral.
Zuvor wegen Auftritten in Israel kritisiert
Nach zwei Auftritten in Melbourne gibt Yorke ab Freitag zwei Konzerte vor dem Sydney Opera House. Anschließend geht es weiter nach Singapur und Japan.
Die 1985 in Oxford gegründete Rockband Radiohead ist bekannt für soziale und politische Texte. Unter anderem hat Yorke bereits Stellung zum politischen Kampf Tibets gegen China bezogen und Konzerte gespielt, bei denen die tibetische Flagge über seinem Klavier hing.
Die Band musste in der Vergangenheit bereits Auftritte in Israel verteidigen. Im Jahr 2017 schrieb Yorke nach öffentlicher Kritik in einem Tweet: „In einem Land zu spielen ist nicht dasselbe wie seine Regierung zu unterstützen.“ Er fügte hinzu: „Wir unterstützen (den israelischen Premierminister) Netanyahu nicht mehr als Trump, aber wir spielen trotzdem in Amerika.“ (dpa)
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