Größter Hersteller in Russland
Putins Panzerfabrik ist in Schwierigkeiten
Aktualisiert am 7. November 2025 – 17:46 UhrLesezeit: 3 Minuten
Der Panzerbauer Uralwagonsawod ist einer der bedeutendsten Rüstungshersteller Russlands. Doch das Unternehmen steht offenbar vor strukturellen Problemen.
Der größte russische Hersteller von Panzern und Güterwagen, Uralwagonsawod (UVZ), hat ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt. Zuvor hatte das russische Nachrichtenportal „E1.ru“ am Donnerstag darüber berichtet. Bis Februar 2026 sollen rund zehn Prozent der Belegschaft abgebaut und alle Neueinstellungen gestoppt werden.
Laut dem vierseitigen Dokument, das der Geschäftsführer am 7. Oktober unterzeichnet hat, betrifft die „Optimierung des Personalbestands“ alle Bereiche des Unternehmens – von Dienstleistungen und Abteilungen bis hin zu Instituten und Verwaltungszentren. Für die Auswahl der betroffenen Mitarbeiter ist eine Sonderkommission zuständig. Für entlassene Mitarbeiter sind Abfindungen in Höhe von bis zu drei durchschnittlichen Monatsgehältern vorgesehen.
UVZ bestätigte auf Anfrage von „E1.ru“ die geplanten Änderungen, machte jedoch keine Angaben dazu, wie viele Mitarbeiter konkret betroffen sein werden. In einer schriftlichen Stellungnahme betonte das Unternehmen lediglich: „Uralwagonsawod arbeitet stabil und mit hoher Intensität an der Umsetzung der staatlichen Verteidigungsverordnung. Wie jedes andere Unternehmen führen wir unter den aktuellen Bedingungen eine Umstrukturierung durch, die vor allem auf die Optimierung der Verwaltungs- und Verwaltungskosten abzielt.“
Uralwagonsawod ist Teil des russischen Staatskonzerns Rostec. Das Unternehmen mit Sitz in Nischni Tagil, rund 1.400 Kilometer östlich von Moskau, produziert unter anderem T-90M-Kampfpanzer und modernisierte T-72B3M-Modelle. Der Hersteller unterliegt wegen seiner Rolle im Ukraine-Krieg westlichen Sanktionen. Schätzungen zufolge arbeiten in Uralwagonsawod rund 30.000 Menschen. Ein Stellenabbau von zehn Prozent würde 3.000 Entlassungen bedeuten.
Während die Unternehmensleitung beteuert, dass die Umstrukturierung vor allem die Verwaltung betreffe, berichten Mitarbeiter von möglicherweise weitreichenderen Einschnitten. Gegenüber „E1.ru“ äußerten mehrere Mitarbeiter Bedenken, dass in einzelnen Abteilungen bis zu 50 Prozent der Arbeitsplätze verloren gehen könnten. „Dadurch verlieren beschäftigungsfähige, hochqualifizierte Fachkräfte ihren Arbeitsplatz“, zitiert das Portal interne Kritik.
Auch die ukrainische Militärplattform „Militarnyi“ griff die Berichte auf und verweist auf die zivile Sparte der UVZ, die neben der Panzerproduktion auch Eisenbahnwaggons herstellt. Daher könnte sich die Umstrukturierung auf diesen Bereich konzentrieren. Allerdings stellt sich die Frage, warum betroffene zivile Arbeitnehmer nicht in den militärischen Bereich versetzt werden, wo Fachkräfte weiterhin dringend benötigt werden. Laut „Militarnyi“ könnte dies auf mangelnde staatliche Finanzierung oder fehlende Aufträge hindeuten – selbst bei einem strategisch wichtigen Rüstungsunternehmen.
Video | „Riesiger Erfolg“ – Putin lobt Unterwasserwaffe
Der Spieler wird geladen
