
Tongruben. Die ganze Sache sei etwas aus dem Ruder gelaufen, sagte Bürgermeister Günter Frehse vergangene Woche, als der Alleingang des Wasserwerksbetriebs publik wurde. Die mit der Wartung des Wasserwerks in Trient beauftragte Firma hatte nach dem Austausch einer Pumpe Kolibakterien im Trinkwasser festgestellt. Statt die Gemeinde, das Landratsamt Preetz-Land und das Gesundheitsamt zu konsultieren, warnte die Firma die Bürger in Trient von sich aus mit einigen Flugblättern.
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Erst zwei Tage später erfuhr das Amt von der Aktion und beriet sich mit dem Gesundheitsamt des Kreises Plön: Die gemessenen „geringfügigen Werte“ machten Maßnahmen in den vom Wasserwerk versorgten Orten Lepahn, Trent und Teilen von Lebrade unnötig.
Keine Gesundheitsgefährdung mehr in Tongruben
Da jedoch Informationen über Bakterien im Trinkwasser im Umlauf waren, stimmten beide Behörden zu, die Warnung des Unternehmens zu übernehmen, heißt es in einer Erklärung der Bezirksverwaltung. Die Einwohner wurden auf der Website und später auf Flugblättern über die Aufforderung zum Abkochen des Wassers informiert. Nun landen weitere Flugblätter in den Briefkästen der drei Dörfer.
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Die am 5. und 6. September am Auslauf des Wasserwerks Trent amtlich entnommenen Wasserproben enthielten eine koloniebildende Einheit (KBE) Colibakterien pro 100 Milliliter, erklärt das Gesundheitsamt des Kreises Plön. „Das bedeutet grundsätzlich eine Grenzwertüberschreitung, daher hat das Amt Preetz-Land sicherheitshalber eine Abkochverfügung ausgesprochen“, so Sprecherin Nicole Heyck.
Der Grenzwert liegt laut Umweltbundesamt bei null KBE pro 100 Milliliter. „Die aktuellen Laborergebnisse haben gezeigt, dass das Wasser den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entspricht und somit ohne Bedenken genutzt und getrunken werden kann“, zeigt sich Bürgermeister Frehse erleichtert.
Eine koloniebildende Einheit ist eine Gruppe einzelner oder verbundener Mikroorganismen, die durch Vermehrung in oder auf einem Nährmedium eine Kolonie bilden.
Nach Desinfektionsarbeiten Anfang vergangener Woche seien Proben im Verteilnetz, am Werksausgang und am Brunnen genommen worden, sagt Heyck. „Alle Ergebnisse liegen nun vor. Es wurden keine Colibakterien mehr nachgewiesen.“ Auch die Abkochanordnung für Wasser sei mittlerweile aufgehoben.
CN
