Sechs Monate nach dem gewaltsamen Tod eines 25-Jährigen in einem Mehrfamilienhaus in Spenge bei Herford hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Anklage wegen Mordes erhoben. Der Prozess gegen den 36-jährigen Angeklagten beginnt nach Angaben einer Sprecherin am 11. Oktober vor dem Landgericht Bielefeld.
Der deutsche Mann soll laut Anklage aus niederen Beweggründen getötet haben. Sein Motiv habe nichts mit dem Opfer zu tun gehabt. Er habe die Tat gegenüber Ermittlern gestanden. Als Grund gab er an, dass er sich jahrelang verfolgt gefühlt und unter Schlafentzug gelitten habe. Das Opfer habe nach eigener Aussage nichts mit seinen Problemen zu tun gehabt. Trotzdem habe er in den frühen Morgenstunden des 26. April 2024 seinem Nachbarn im Hausflur aufgelauert. Der 25-Jährige sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als der Angeklagte durch einen Spalt in seiner Wohnungstür mit einer Armbrust auf ihn geschossen habe. Dabei habe er den 25-Jährigen am Oberarm getroffen.
Anschließend stach er mit einem Kampfmesser mit 15 Zentimeter langer Klinge 35 Mal auf das Opfer ein, traf es am Kopf und verletzte sein Herz. Der Deutsche verblutete. Der Angeklagte rief daraufhin die Polizei und legte ein Geständnis ab.
Ob der Angeklagte strafrechtlich verantwortlich ist, muss im Rahmen der Verhandlung durch einen Sachverständigen geklärt werden.
© dpa-infocom, dpa:240919-930-237062/1