Belem – Tumulte auf der Weltklimakonferenz in Brasilien: In Belém eskalierten die Proteste indigener Gruppen. Es kam zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.
Dutzende indigene Demonstranten versuchten am Dienstagabend (Ortszeit), gewaltsam in das Gelände der Weltklimakonferenz COP 30 (10. bis 21. November) einzudringen, auf dem sich Delegierte aus aller Welt treffen. Zuerst forderten sie lautstark mehr Beteiligung, dann brachen sie eine Tür auf und gerieten mit Sicherheitsleuten aneinander.
Nachdem die indigenen Demonstranten gewaltsam in das Gebäude eingedrungen waren, wurden sie von Sicherheitskräften zurückgedrängt
Ein Wachmann wurde bei einem Handgemenge verletzt
Das Personal drängte die indigenen Demonstranten zurück und verbarrikadierte den Eingang mit Tischen. Mindestens ein Wachmann wurde verletzt. Er soll aus seinem Kopf geblutet haben, nachdem er von einem Gegenstand getroffen worden war. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Kurz nach den Gewaltszenen zerstreute sich die Menge wieder. Während der Auseinandersetzungen durften Konferenzteilnehmer das Gebäude nicht verlassen. Erst nachdem sich die Lage beruhigt hatte, gaben die Behörden Entwarnung.
Die indigenen Demonstranten forderten mehr Schutz für den Regenwald
Mehr Schutz für den Regenwald erforderlich
Vor Beginn der Konferenz lobte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva die indigenen Gemeinschaften als „wichtige Akteure“. Doch der Frust bei vielen Ureinwohnern ist groß. Immer wieder fühlen sie sich von der Politik ignoriert, wenn über die Zukunft ihres Lebensraums entschieden wird. Denn in Brasilien wurden bereits etwa 16 bis 20 Prozent der ursprünglichen Menge produziert Regenwald zerstört. Auf dem Gipfel in Belém fordert der indigene Anführer Raoni Metuktire mehr Einfluss beim Schutz des Regenwaldes.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU) nahm im Vorfeld der Weltklimakonferenz an einem zweitägigen Treffen der Staats- und Regierungschefs in Brasilien teil. Dort hielt er eine Rede und versprach einen „bedeutenden“ deutschen Beitrag zum Schutz des Regenwaldes. Einen konkreten Betrag nennt die Kanzlerin noch nicht.
