Vor dem VW-Werk in Baunatal wird gestreikt. Die IG Metall hat alle Beschäftigten dazu aufgerufen, ihre Arbeit früher zu beenden.
Kassel/Baunatal – Trommelschläge, Pfeifen, Sirenengeheul und Autohupen – all das begleitete die Mitarbeiter des VW-Werks Kassel in Baunatal am Montagnachmittag während eines Warnstreiks beim Verlassen des Arbeitsplatzes. Die IG Metall hatte zum Protest in allen deutschen VW-Werken aufgerufen. Grund ist der Stillstand der laufenden Tarifverhandlungen. Und natürlich die anhaltenden Drohungen des VW-Vorstands in Wolfsburg, aus Kostengründen drastische Stellen abzubauen und sogar ganze Standorte zu schließen.
Baunatal-Betriebsratschef Carsten Büchling sprach von einer enorm großen Beteiligung am Warnstreik. 12.500 Mitarbeiter arbeiteten an diesem Morgen in der Fabrik. Alle, denen die Gewerkschaft am Morgen zum Streik aufrief, signalisierten, dass sie sich ebenfalls an der Aktion beteiligen würden. Der Warnstreik dauerte auch in den folgenden Schichten.
Über 8.000 Teilnehmer werden zur VW-Betriebsversammlung in Baunatal erwartet

Olive Dietzel, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Nordhessen, begleitete im Rahmen der sogenannten Frühschließungsaktion unter großem Medieninteresse die Tausenden Beschäftigten, die das Werk verließen, als sie mit den Forderungen der Gewerkschaft den Arbeitstag verließen. „Wir hoffen, dass der Vorstand seine Blockadehaltung aufgibt“, sagte er ins Mikrofon. „Wir brauchen eine Lösung für alle Standorte.“
Am Dienstag, 3. Dezember, geht der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze beim größten Arbeitgeber der Region weiter. Carsten Büchling erwartet über 8.000 Teilnehmer zu einem Firmentreffen in Halle 2 in Baunatal. Die Tarifverhandlungen werden am 9. Dezember in Wolfsburg fortgesetzt. (Sven Kühling)
