Prominenter Kritiker
Trumps ehemaliger Sicherheitsberater Bolton wurde angeklagt
16. Oktober 2025, 23:08 Uhr
US-Präsident Trump bringt seinen nächsten Gegner vor Gericht: John Bolton war einst sein nationaler Sicherheitsberater. Später wurde er einer der schärfsten Kritiker Trumps. Ihm wird nun unter anderem die Weitergabe sensibler Informationen zur Landesverteidigung vorgeworfen.
Der frühere nationale Sicherheitsberater und Kritiker von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, wurde angeklagt. Aus Gerichtsdokumenten geht hervor, dass ihm die Offenlegung und Zurückhaltung von Informationen zur Verteidigung der Nation vorgeworfen wird. Es ist das dritte Mal in den letzten Wochen, dass das Justizministerium Anklage gegen einen Trump-Kritiker erhebt. Ein Anwalt von Bolton bestritt ein Fehlverhalten seines Mandanten.
Die Anklageerhebung erfolgte im Anschluss an eine Untersuchung wegen des Verdachts der Veruntreuung geheimer Informationen gegen Bolton. Im August durchsuchten FBI-Agenten Boltons Haus und Büro und beschlagnahmten unter anderem als vertraulich eingestufte Dokumente.
Trump hatte im Wahlkampf Vergeltungsmaßnahmen gegen seine Gegner angekündigt und Generalstaatsanwältin Pam Bondi wiederholt aufgefordert, Anklage gegen seine Gegner zu erheben. Zuletzt wurden der ehemalige FBI-Direktor James Comey und die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James angeklagt.
Bolton fungierte in Trumps erster Amtszeit als nationaler Sicherheitsberater und wurde später zu einem seiner schärfsten Kritiker. In seinen im letzten Jahr veröffentlichten Memoiren bezeichnete er Trump als ungeeignet für das Amt. Insidern zufolge drängte die Führung des Justizministeriums auf eine schnelle Anklageerhebung gegen Bolton, obwohl einige Staatsanwälte dies als voreilig betrachteten. Ein Verfahren gegen Trump selbst wegen Diebstahl geheimer Dokumente wurde nach seinem Wahlsieg im November 2024 eingestellt.