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Prominente Frauen schreiben „Stadtbild“-Brandbrief an Merz

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Nach der „Stadtbild“-Debatte fordern prominente Frauen von der Kanzlerin mehr Schutz für Frauen und warnen vor politischer Vereinnahmung.

Berlin – Rund 50 Frauen aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft haben einen offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geschrieben. In dem Brief fordern sie die Bundeskanzlerin auf, mehr für den Schutz und die Sicherheit von Frauen zu tun. Das ist es, was er berichtet SpiegelWer hat den Brief?

Mit seinen Äußerungen zum Stadtbild und zu Töchtern löste der Kanzler Demonstrationen aus – und nicht nur das. © Lilli Förter/dpa

In dem Brief kritisieren die Unterzeichner die jüngsten Äußerungen von Merz zur „Stadtbild“-Debatte. „Auf die Frage, was Sie mit Ihren Kommentaren meinten, sagten Sie, Sie sollten ‚die Töchter‘ fragen“, heißt es. Sie fahren fort: „Wir würden gerne über die Sicherheit von Töchtern, also Frauen, reden. Allerdings wollen wir das ernst nehmen und nicht als billige Ausrede dienen, wenn rassistische Narrative gerechtfertigt werden sollen.“

Kritik an Merz: Die Sicherheit der Frauen darf nicht politisch instrumentalisiert werden

Nach Angaben der Initiatoren entstand die Aktion aus den jüngsten „Töchter“-Protesten. Zu den Unterzeichnern gehören Grünen-Chefin Ricarda Lang, Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer, Sängerin Joy Denalane, Autorin Alice Hasters, Ökonomin Isabella Weber, Schauspielerin Melika Foroutan, Soziologin Jutta Allmendinger sowie die Schriftstellerinnen Lena Gorelik und Mithu Sanyal. Die Unterzeichner werfen Merz vor, Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Frauen als Vorwand zu nutzen, um Unmut zu schüren, anstatt echte Lösungen für die Sicherheit von Frauen zu fördern.

Forderung an Merz: Frauen fordern konkrete Schritte für mehr Sicherheit

In dem offenen Brief formulieren die Unterzeichner auch konkrete politische Forderungen, wie aus dem hervorgeht SpiegelBericht zeigt. „Wir wollen einen öffentlichen Raum, in dem sich alle wohlfühlen“, heißt es in dem Brief. „Und wir wollen, dass Frauen sicher sind – auf der Straße und in ihren eigenen vier Wänden.“

Um dieses Ziel zu erreichen, stellen sie zehn Schlüsselmaßnahmen vor. Dazu gehören unter anderem eine konsequentere Verfolgung sexueller und häuslicher Gewalt sowie eine bessere Beleuchtung und Überwachung öffentlicher Räume. Sie fordern außerdem, Femizide explizit im Strafgesetzbuch zu verankern und eine verlässliche Datenerhebung zu Gewalt gegen Frauen sicherzustellen.

Die Mehrheit der Frauen in Deutschland fühlt sich im öffentlichen Raum unsicher

Einer Umfrage zufolge fühlt sich eine Mehrheit der Frauen in Deutschland im öffentlichen Raum nicht sicher. In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Funke Mediengruppe 55 Prozent der befragten Frauen gaben an, dass sie sich an keinem der verfügbaren öffentlichen Orte sicher fühlten. Dazu gehörten die Straße, der öffentliche Nahverkehr und die Parks. Am schlechtesten schnitten Clubs und Bahnhöfe ab – nur 14 Prozent der Frauen gaben an, sich dort sicher zu fühlen. Von allen Befragten, darunter auch Männern, gab fast jeder Zweite (49 Prozent) an, sich an keinem der genannten öffentlichen Orte sicher zu fühlen. (Quellen: Spiegel, Tagesspiegel, dpa) (Ja)

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