
Prinz Andrew befindet sich im freien Fall. Wo und wie hart es landen wird, ist noch nicht klar. Aber sicherlich sanfter als seine Opfer und auch als seine Komplizen beim erzwungenen Sex mit minderjährigen Mädchen.
Im Jahr 2001 machte der Pädokriminelle Jeffrey Epstein ein Foto von Andrew, wie er seinen Arm um die Taille der 17-jährigen Virginia Giuffre legte. Im Hintergrund lacht Epsteins Sister in Crime, Ghislaine Maxwell, in die Kamera. Maxwell ist im Gefängnis, Epstein ist tot, Virginia Giuffre hat sich dieses Jahr das Leben genommen.
Doch der Prinz lebt immer noch ein luxuriöses Leben in einem Anwesen mit 30 Zimmern hinter geschützten Palastmauern in Windsor. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag hat er sich aus einem von Giuffre eingeleiteten Gerichtsverfahren freigekauft. Natürlich ohne Schuldeingeständnisse.
Andrew ist die Regel im Epstein-Skandal
Dass er seinen königlichen Titel nicht mehr führen darf, wird dem Mann, der als eitel, selbstgefällig und unhöflich beschrieben wird, schaden. Die anhaltenden Vorwürfe gegen ihn empfindet er offenbar als Zumutung. So wie andere es auch mit ihm machen.
Es ist zu hören, dass König, Kronprinz und Regierung hinter den Kulissen Druck auf Andrew ausüben. Aber er ist noch nicht groß genug, um den gefallenen Prinzen von der königlichen Loge dorthin zu befördern, wo er hingehört: ins Exil im Ausland.
Man mag das alles empörend finden. Tatsächlich ist Andrew im Epstein-Skandal nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Der Prinz ist nur einer von Dutzenden reichen, mächtigen und oft berühmten Männern, die im Kreis der kriminellen Multimillionäre verkehrten. Sein Netzwerk versorgte sie mit minderjährigen Sexsklaven, lukrativen Deals und erstklassigen Kontakten.
Das Netzwerk funktioniert offenbar noch
Anders als fast alle anderen bisher hat es Andrew einfach nicht geschafft, seinen Namen aus dem Skandal herauszuhalten. Allerdings soll er auch versucht haben, sein Opfer Virginia Giuffre einzuschüchtern und öffentlich zu diskreditieren.
Die anderen sind mit diesen Methoden offensichtlich erfolgreicher. Die Tatsache, dass ihr Netzwerk noch funktioniert, dass sie noch nicht strafrechtlich verfolgt wurden, ist der eigentliche Skandal. Man kann nur hoffen, dass dieses Netzwerk mit jeder neuen Enthüllung lückenhafter wird, dass die Namen der Täter ans Licht kommen und sie vor Gericht gestellt werden.
Im Fall von Andrew würde dies bedeuten, dass ihm tatsächlich seine Titel entzogen würden und er nicht einfach auf deren Nutzung verzichten würde. Dass er aus Windsor verbannt wird und ans Licht kommt, wo genau das Geld herkommt, mit dem der Prinz seinen verschwenderischen Lebensstil ohne Job, Einkommen und königliches Apanage finanziert. Vielleicht sind wir von solch konsequentem Handeln nur noch ein paar Enthüllungen entfernt.