Alle zusammen für Preußen Münster!? Nicht ganz…
Preußen-Fans zeigen den Daumen nach unten. Protesttafel gegen Gäste-Torwart Kühn.
Cheftrainer Sascha Hildmann (52) lobt zu Recht die unglaublich große Unterstützung der Adler-Fans für sein Team. Beim turbulenten 3:3-Spiel am Freitagabend gegen das starke Paderborn sorgten sie bis zur letzten Sekunde einmal mehr für tolle Stimmung im Stadion an der Hammer Straße.
Aber auch über einen Menschen freuten sie sich – Trainingsgast Philipp Kühn (32)!
Seit einer Woche hält sich der vertragslose Torhüter in Münster fit. Auch für die Preußen ist das eine willkommene Erleichterung, die derzeit viel Verletzungspech zwischen den Pfosten haben. Mit Morten Behrens (27/Sehnenriss im Finger), Marian Kirsch (20/Fingerbruch) und Nachwuchstalent Leander Hoppenheit (18/muskuläre Probleme) fallen gleich drei Langzeitausfälle aus.
Sportdirektor Ole Kittner (36) bezeichnet den Kühn-Deal als absolute Win-Win-Situation für beide Seiten.
Was vielen Fans allerdings missfällt: Der erfahrene Torwart (81 Zweit- und 93 Drittliga-Einsätze) hat eine Osnabrücker Vergangenheit und hat im Zuge der Rivalität dieser Nachbarvereine in der Vergangenheit auch „preußenfeindliche Äußerungen“ von sich gegeben. Diese kursieren noch immer im Internet…
Was sie davon halten, machten sie nun auf großen Bannern im Fanblock deutlich. Unter anderem hieß es dort: „Du hast in unserem Verein nichts zu suchen. Verpiss dich, Kühn!“
Kittner sagte: „Es ist eine besondere Situation aufgrund von Philipps Vergangenheit. Auch das berücksichtigen wir bei unseren Entscheidungen. In diesem besonderen Fall mit drei verletzten Torhütern halten wir es dennoch für die richtige Entscheidung, um die Trainings- und damit Leistungsqualität sicherzustellen. Eine Reaktion der Fans war zu erwarten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“
Auch Kühn selbst, der gegen Paderborn als interessierter Zuschauer auf der Tribüne saß, hat ein dickes Fell. Die Protestbanner und die zahlreichen Beleidigungen im Internet scheint er gelassen hinzunehmen: „Natürlich habe ich die Plakate mitbekommen. Aber normalerweise lese ich so etwas gar nicht – vor allem nicht im Internet“, sagt der gebürtige Beckumer.
Wie lange er den Preußen noch verbunden bleibt, ist derzeit unklar. Kühn, der nach seinem Abschied vom VfL im Sommer noch auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber ist: „Sobald ich einen gefunden habe, ist hier Schluss. Aber im Moment bin ich sehr dankbar für diese Chance bei Preußen.“
Bereits am Samstagvormittag stand er wieder mit Torwarttrainer André Poggenborg (40) auf dem Platz…
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