Stand: 2. Dezember 2024 8:51 Uhr
„MJ – das Michael Jackson Musical“ feierte seine Premiere in Hamburg im Theater an der Elbe. Die Show läuft seit 2022 am Broadway in New York. Das Stück handelt von den Vorbereitungen für die Dangerous-Welttournee im Jahr 1992.
Die ersten Takte erklingen und man ist sofort mitten im Michael-Jackson-Universum. Ein Proberaum auf der Bühne. Noch zwei Tage bis zum Beginn der Konzerttournee. Der Druck ist enorm. Michael Jackson arbeitet bis zum Schluss. Er möchte alles noch einmal verändern – alles perfekt machen.
Benét Monteiro stand in Hamburg bereits als „Hamilton“ und „Hercules“ auf der Bühne. Also jetzt Michael Jackson. Eine ganz besondere Rolle für ihn: „Michael hat alles verändert. Es gibt eine Musikindustrie vor und nach ihm, das heißt, er war ein Genie. Ich war schon immer ein Fan von Michael, seit ich ein Kind war.“
Benét Monteiro: Leichtfüßig und akribisch
Der gebürtige Brasilianer passt perfekt in die Rolle. Er hat die legendären Tanzbewegungen akribisch einstudiert – am Ende wirkt es leichtfüßig, ist aber harte Arbeit. „Was er da tanzt, ist Weltklasse. Ich bin begeistert. Ich kann kaum glauben, was ich gerade hier erlebt habe“, sagte ein Zuschauer nach der Premiere.
Schauspieler Heiner Lauterbach, Premierengast, gibt zu, im Vorfeld skeptisch gewesen zu sein, „denn er war natürlich ein außergewöhnlicher Sänger und ein noch außergewöhnlicherer Tänzer. Aber ich finde, es ist großartig geworden.“ Im Musical werden mehr als 25 Lieder verwendet.
Konzentrieren Sie sich auf Jacksons Kindheit und die Suche nach Perfektion
Rückblenden erzählen die Geschichte der Entwicklung des Künstlers Michael Jackson: die Anfänge mit den Jackson Five, den Beginn seiner Solokarriere, die Arbeit am legendären Thriller-Album. Michael Jackson tritt in dem Stück dreimal auf: als Kind, als junger Erwachsener, gespielt von Prinz Damian, bekannt aus Deutschland sucht den Superstar, und Benét Monteiros älterem Michael.
Michael Jackson wird als getriebener Mensch dargestellt: Da ist der strenge und gewalttätige Vater, die ständige Suche nach Perfektion und das Gefühl, immer besser werden zu müssen, um als schwarzer Künstler anerkannt zu werden. Die Handlung spielt im Jahr 1992. Die Missbrauchsvorwürfe, die erst kurze Zeit später erstmals öffentlich wurden, werden daher nicht thematisiert. Aber natürlich schwingen sie immer mit.
Vielfacher Applaus und stehende Ovationen

„Es war ein toller Erfolg“, freut sich Premierengast Heiner Lauterbach.
Michael Jackson wurde zwar nie verurteilt, trotzdem herrsche ein mulmiges Gefühl, sagt unter anderem Johannes Strate von der Band Revolverheld: „Es liegen Vorwürfe in der Luft. Man kann ihn nicht komplett feiern und ihn als Superstar sehen.“ Stephan Jaekel, Sprecher des Musicalunternehmens Stage Entertainment, sagt: Es wurde auch im Team besprochen: „Jeder hat seine eigenen Gedanken über Michael Jackson. Wir gehen auch sehr bewusst und offen damit um und entscheiden am Ende, dass wir es sind.“ Ich finde die Persönlichkeit des Künstlers so faszinierend, dass es völlig in Ordnung ist, dieses Stück so zu zeigen.“
Die Schauspieler erhielten an diesem Premierenabend viel Applaus und Standing Ovations. Bei der Zugabe gab es großen Jubel und ein Zuschauer war ganz besonders begeistert: „Ich hatte das Gefühl, dass wir ein Comeback von Michael Jackson erleben“, und er sagte voraus: „Das Musical wird ein Erfolg, das glaube ich wirklich.“
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