Als Liverpool FC ein wenig Unterstützung brauchte, lieferten seine Gegner sie. Mit seinen Fehlern legte Aston Villa den Grundstein für einen erlösenden 2:0 (1:0)-Sieg der „Reds“. Insbesondere der Führungstreffer von Mohamed Salah (45.+1 Minute) war dem Gegner zu verdanken, auch der Treffer von Ryan Gravenberch (58.) leistete große Hilfe.
Eine Phase wie die aktuelle haben die „Reds“ schon lange nicht mehr erlebt; Die Mannschaft von Arne Slot hatte sechs der bisherigen sieben Spiele verloren und feierte in der Champions League lediglich einen Erdrutschsieg gegen Eintracht Frankfurt (5:1). Unter der Woche gab es im Ligapokal eine deutliche 0:3-Niederlage gegen Crystal Palace, anders als dort brachte Slot gegen Aston Villa erneut seinen ersten Guard – zu dem für den Trainer Florian Wirtz (wurde in der 77. Minute ausgewechselt) aktuell nicht zählt.
Pfiffe der „Reds“-Fans, starker Mamardashvili
Der Ex-Leverkusener musste zurück auf die Bank und hoffen, dass seine Kollegen ohne ihn das Ruder herumreißen können. Doch dieses Projekt erwies sich schnell als äußerst schwierig. Liverpool brauchte in der fünften Minute viel Glück, als Morgan Rogers aus 15 Metern den Pfosten traf. Statt Erleichterung auf der Tribüne gab es Pfiffe für die Gastgeber, und erst nach wenigen Augenblicken feuerten die Fans ihre Mannschaft erneut an.
Die „Reds“ präsentierten sich dann besser und Dominik Szoboszlai hatte mit einem Schuss aus 20 Metern knapp am Tor vorbei die erste gute Gelegenheit (15.) – Villa blieb aber das gefährlichere Team. Matty Cash schoss von rechts und Virgil van Dijk fälschte den Ball so ab, dass Giorgi Mamardashvili eine außergewöhnliche Parade abwehren musste, um ohne Gegentreffer zu bleiben (19.). Auch bei Rogers Versuch war der Georgier zur Stelle, die Aufgabe war aber nicht ganz so groß (21.).
Szoboszlai verfehlt, aber Martinez lässt Salah punkten
Dann hatte Szoboszlai die Führung – aber sein Finish spiegelte die Situation von Liverpool perfekt wider. Der Ex-Leipziger gewann den Ball und hatte die Wahl, ob er links oder rechts spielt oder mit Gewalt abschließt, doch stattdessen schob er den Ball viel zu lässig und schwach in die Arme von Torwart Emiliano Martinez (23.). Auch den Freistoß von Szoboszlai parierte der Argentinier in der 33. Minute souverän.
Kurz vor der Pause schoss Hugo Ekitiké zur Führung der Reds, das Tor kassierte der Video-Schiedsrichter jedoch aufgrund einer klaren Abseitsstellung (44.). Doch kurz darauf bescherte Martinez den Gastgebern tatsächlich die 1:0-Führung, als er den Ball Salah in die Füße spielte und der Flügelstürmer ihn direkt ins leere Tor schob (45.+1). Es war ein ganz besonderes Tor für die lebende Vereinslegende, denn es war sein 250. im Liverpool-Trikot.
Liverpools Erleichterung nach Gravenberchs Tor
Und auch an der 0:2-Niederlage hatte Villa großen Anteil. Nach einem schwachen Abwehrspiel war die Abwehr der Mannschaft von Trainer Unai Emery hinten ungeordnet, Gravenberch kam aus 20 Metern völlig frei zum Abschluss und der Schuss wurde unhaltbar abgefälscht (58.). Und es schien, als wäre das die Entscheidung gewesen, denn von Villa ging fast nichts nach vorne.
Und so war das Publikum an der Anfield Road wieder in guter Form. Nachdem bereits zu Beginn der ersten Halbzeit Pfiffe ertönten und im Laufe des Spiels zum zweiten Mal Slot gesungen wurde, keimte die Hoffnung auf, dass die schwierige Zeit nun wirklich vorbei sein könnte. Dies spiegelte sich auch in der Tabelle wider, denn ein Sieg würde Liverpool zumindest bis Sonntag auf den dritten Platz katapultieren.
Donyell Malen (71.) und Ross Barkley (78.) sorgten offensiv für Aufsehen, insgesamt schaffte Villa es aber nicht mehr, die „Reds“ in Gefahr zu bringen. Nachdem der Titelverteidiger mit fünf Siegen in die Premier League gestartet war, gab es nach vier Niederlagen einen weiteren Sieg. Anders als beim Sieg gegen Frankfurt dürfte dieses Erfolgsgefühl nachhaltiger sein; Am Dienstag will das Slot-Team in der Champions League gegen Real Madrid (21 Uhr) nachlegen.
