![Preisschock für rund 24 Millionen Autofahrer in Deutschland Preisschock für rund 24 Millionen Autofahrer in Deutschland](https://i3.wp.com/www.inside-digital.de/img/preiss-schock-fuer-rund-24-millionen-autofahrer-in-deutschland.jpg?w=1024&resize=1024,0&ssl=1)
Wer ein neues Auto kauft, muss frühestens nach drei Jahren erstmals zum TÜV, um das Auto auf Mängel untersuchen zu lassen. Danach geht es alle zwei Jahre weiter. Bisher. Denn der TÜV möchte Gebrauchtwagen häufiger prüfen. In Zukunft jedes Jahr. Es würde zusätzliche Einnahmen für TÜV, Dekra, GTÜ und Co. bedeuten. Eine neue, zusätzliche finanzielle Belastung für Autofahrer.
Lassen Sie Ihr Auto künftig alle zwölf Monate vom TÜV prüfen?
Hintergrund der Initiative ist, dass Autos in Deutschland immer älter werden. Im Durchschnitt sind die rund 49 Millionen hierzulande zugelassenen Autos inzwischen zehn Jahre alt. Und genau das nimmt der TÜV nun zum Anlass, eine neue Idee vorzustellen. Künftig sollen Autos, die das zehnte Nutzungsjahr erreicht haben, alle zwölf Monate auf Mängel untersucht werden. In Deutschland wären das rund 24 Millionen Autos. Das fordert Jürgen Wolz, Mitglied der Geschäftsführung von TÜV SÜD, im Interview mit „Auto Motor & Sport“. Aus Sicherheitsgründen, sagt Wolz.
„Was wir befürworten und immer wieder thematisieren, ist eine jährliche Inspektion für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind. „Die Mängelquote ist bei diesen Autos deutlich höher, insbesondere wenn sie nicht regelmäßig gewartet werden“, sagte der Manager dem Magazin. Würde man diese Idee in die Tat umsetzen, würde eine Hauptuntersuchung (HU) für ein mindestens zehn Jahre altes Auto mit einem bis zu 3,5 Tonnen schweren Verbrennungsmotor zusammen mit einer Abgasuntersuchung (AU) etwa Kosten verursachen 150 Euro pro Jahr. Bei einem Elektroauto gibt es kein AU, sodass Sie Stand heute nur etwa 90 Euro zahlen müssten.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Nach der jüngsten Preiserhöhung für die TÜV-Mängelprüfung soll es keine weiteren Preiserhöhungen geben. „Die HU muss weiterhin bezahlbar sein und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten“, sagt Wolz und fügt hinzu: „Durch modernere und effizientere Prüfmethoden wird sie nicht dramatisch teurer.“ Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass eine jährliche Gebühr zu entrichten ist. HU käme einer versteckten Preiserhöhung gleich. Es würde vor allem Menschen belasten, die sich regelmäßig kein neues Auto leisten können.
Technische Defekte sind selten die Ursache für einen Unfall
Wirklich neu ist die Initiative übrigens nicht. Eine ähnliche Forderung kam vor zwölf Jahren von der EU-Kommission. Allerdings wurde es damals von den EU-Ländern abgelehnt. Auch interessant: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2023 in Deutschland rund 2,5 Millionen polizeilich erfasste Verkehrsunfälle. Lediglich 3.655 waren auf technische Mängel an den beteiligten Autos zurückzuführen. Übrigens müssen Taxis, Mietwagen und Busse bereits alle zwölf Monate zur TÜV-Prüfung.