Während die Preise für Benzin und Diesel sinken, steigen die Strompreise an öffentlichen Ladestationen für Elektroautos kontinuierlich. Eine Senkung ist einer aktuellen Analyse zufolge nicht in Sicht.
Das zeigt der „Charging Radar“, den die Datenspezialisten von Cirrantic und TheonData Solutions für das Portal entwickelt haben. Edison Demnach kostete eine Kilowattstunde (kWh) Gleichstrom (DC) an der Schnellladesäule zur Jahresmitte im Schnitt 75 Cent, eine Kilowattstunde Wechselstrom (AC) 67 Cent.
An manchen Schnellladesäulen und bei manchen Betreibern werden nach aktuellen Daten bis zu 1,10 Euro pro Kilowattstunde verlangt. An Ladesäulen mit Wechselstrom lag der Höchstpreis Ende Juni bei 1,02 Euro.
„Einige Anbieter treiben die Strompreise in die Höhe“, berichtete TheonData-Geschäftsführer Ludwig Hohenlohe. Zwar gebe es zwar noch Anbieter, die mit günstigeren Preisen lockten – mit 51 Cent pro kWh bei Gleichstrom oder 44 Cent bei Wechselstrom – oder dynamische Strompreise anboten, die sich etwa an der Verfügbarkeit von Ökostrom im Netz orientieren. Allerdings werde das Angebot zunehmend unübersichtlich.
E-Auto-Nutzer können günstiger laden, wenn sie einen Vertrag abschließen, etwa mit einem Anbieter von Roaming-Diensten für Ladestationen. In diesem Fall wird zwar meist eine monatliche Grundgebühr fällig, dafür sind die Preise für den Strom günstiger. Manche wollen Kunden mit entsprechenden Preisen dazu motivieren, nur noch die Ladestationen zu nutzen, die sie selbst betreiben – die Nutzung anderer Ladestationen wird mit Preisaufschlägen bestraft.
Laut Charging Radar gleichen sich die Preise für schnelles Gleichstrom- und langsames Wechselstrom-Laden immer mehr an. Bei manchen Anbietern ist schnelles Laden mittlerweile günstiger als langsames Laden an einer Wechselstrom-Steckdose über Nacht.
Aktuellen Erhebungen zufolge werden öffentliche Ladestationen in Deutschland im Schnitt 27,2-mal im Monat genutzt – mit insgesamt fast vier Millionen Ladevorgängen. Der Ausbau des öffentlichen Ladenetzes schreitet laut Charging Radar weiter voran: Im ersten Halbjahr 2024 wurden knapp 26.000 Ladepunkte neu in Betrieb genommen – knapp 6.000 davon verfügten über Gleichstrom von mehr als 50 Kilowatt. Dabei wurden die Schnelllader über Nacht fast ebenso intensiv genutzt wie die „Slow Charger“.