Neue Grenzkontrollen
Polizei stoppt Dutzende Reisende im Westen
21.09.2024, 11:52 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich erzeugt. Mehr Infos | Feedback senden
Seit dieser Woche kontrollieren Beamte auch die Grenze zu Deutschlands westlichen Nachbarn. 100 Mal wiesen sie Migranten ab. Die Zahl der Asylanträge ist in dieser Zeit allerdings nicht zurückgegangen – im Gegenteil.
Nach der Ausweitung der Grenzkontrollen auf alle deutschen Landgrenzen sind einem Medienbericht zufolge an der Westgrenze 182 illegale Einreiseversuche festgestellt worden. Das berichtete die Zeitung „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf interne Statistiken der Bundespolizeidirektionen. Von diesen bis Donnerstag an den Grenzen zu den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich registrierten Einreiseversuchen seien 100 durch eine Zurückweisung verhindert – die Menschen also direkt zurückgeschickt worden.
Das Bundesinnenministerium wollte die Zahlen den Angaben zufolge nicht kommentieren. Vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erfuhr die Zeitung zudem, dass im gleichen Zeitraum 3.626 Asylanträge gestellt worden seien. In der Woche zuvor habe die Zahl 3.581 betragen, in der Woche davor 3.063. Asylanträge werden bei der Einreise oder kurz danach gestellt.
Seit Montag gelten an allen deutschen Landgrenzen Grenzkontrollen. Betroffen von der Ausweitung waren Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Belgien und Dänemark. Die stationären und mobilen Kontrollen sind zunächst für sechs Monate bis Mitte März geplant, können aber verlängert werden. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte die Ausweitung der Kontrollen angeordnet, „um irreguläre Migration zurückzudrängen“.
Stationäre Grenzkontrollen gibt es bereits an den Landgrenzen zu Polen, Tschechien, Österreich und der Schweiz. Seit der Ausweitung dieser Kontrollen Mitte Oktober 2023 wurden laut Bundesinnenministerium rund 52.000 unerlaubte Einreisen festgestellt und rund 30.000 Zurückweisungen ausgesprochen – etwa wenn keine oder ungültige Reisedokumente vorgelegt wurden.