Polizei prüft Geständnisschreiben
Linksextremisten wollen das Jagdschloss Thurn und Taxis niederbrennen lassen
10. Oktober 2025, 18:27 Uhr
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Anfang der Woche ist das Jagdschloss der Familie von Thurn und Taxis in Bayern niedergebrannt. In einem Beschuldigungsschreiben auf einer einschlägigen Plattform bekannte sich eine mutmaßlich linksextremistische Gruppe zu der Tat.
In einem Internetbeitrag behauptet eine anonyme und selbsternannte antifaschistische Gruppe, den Brand in einem Jagdschloss der Familie von Thurn und Taxis im Landkreis Regensburg gelegt zu haben. Die Polizei prüfe das mutmaßliche Geständnisschreiben, sagte eine Sprecherin. Die Ermittlungen dauern jedoch in alle Richtungen an.
In dem Brief, dessen Absender sich „Kommando Georg Elser“ nennt, heißt es: „In der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober verschafften wir uns um 23.30 Uhr Zutritt zum Jagdschloss Thiergarten bei Regensburg. Mehrere Brandsätze führten zur völligen Zerstörung der Burg.“
Die Tat sei als Warnung an die „Großkapitalistin“ Gloria Fürstin von Thurn und Taxis zu verstehen, heißt es in dem Brief, der auf dem offenen Internetportal „Indymedia“ veröffentlicht wurde. „Wenn Sie mit Ihrer unmenschlichen Hetze nicht aufhören, wird es beim nächsten Mal nicht nur Ihr Golfschläger sein, der abbrennt“, hieß es wörtlich. Der Absender fordert unter anderem die Enteignung des deutschen Adels. Zugleich wollen sie die Aktion als Rache für die mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. sehen, die Ende September zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Nach Angaben des Gerichts war der 30-Jährige an Angriffen auf mutmaßliche Rechtsextremisten in Budapest beteiligt.
Das Jagdschloss, das von einem Golfclub genutzt wurde, brannte in der Nacht zum Montag nieder. Nach Angaben der Polizei lag der Schaden im niedrigen einstelligen Millionenbereich. Ein von der Polizei in Auftrag gegebenes Gutachten nach dem Brand soll die Brandursache klären. Es sei nicht auszuschließen, dass ein technischer Defekt vorliegt, ebenso wenig eine fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung.