Politisch motivierte Gewalt: Stuttgarter Antifa verpflichtet sich zum Vorgehen gegen AfD-Abgeordnete

Politisch motivierte Gewalt: Stuttgarter Antifa verpflichtet sich zum Vorgehen gegen AfD-Abgeordnete

Das Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart Die Region hat sich nach Angaben der Polizei zu einer Aktion gegen AfD-Politiker in der baden-württembergischen Landeshauptstadt bekannt, bei der die Politiker angegriffen wurden. Auf ihrer Homepage und auf Instagram gab die Gruppe zu, den AfD-Stand am Stuttgarter Eckensee vor dem baden-württembergischen Landtag „gestört“ zu haben.

Während der „kreativen Störung“ wurde ein Transparent „gegen rechte Hetze“ hochgehalten. „Kurz nach Beginn der Aktion wurden die Aktivisten sowohl von Sicherheitskräften als auch von AfD-Landtagsabgeordneten körperlich belästigt und an der Teilnahme an der Aktion gehindert“, heißt es in der Erklärung der Gruppe weiter. Es kam zu einem „Nahkampf“.

Auf Aussagen der Polizei, wonach zwei Beamte von den Unruhestiftern körperlich angegriffen und verletzt worden seien, reagierte die Gruppe nicht. „In Stellungnahmen verzerren sie die Abläufe und stellen sich bewusst als Opfer dar“, schreibt die Gruppe über die beiden Abgeordneten. Der Konzern begründete die Klage mit dem Inhalt des AfD„Das Problem ist nicht die Störung eines Informationsstandes“, schrieb sie, „das Problem ist, dass Nazis in diesem Land wieder ungestört Informationsstände aufbauen können.“

Özdemir verurteilt Angriff auf AfD-Politiker

Laut dem Stuttgarter Polizei Die beiden AfD-Politiker wurden am Mittwoch vor dem Landtag angegriffen. Eine medizinische Versorgung war jedoch nicht erforderlich. Die beiden Beamten sagten, sie seien am Hals und am Kopf getroffen worden.

Der Staatsschutz untersucht den Fall. Ein Polizeisprecher sagte am Freitagmorgen, anhand von Aufschriften auf dem Banner der mutmaßlichen Täter könne von einer Verbindung zur Antifa ausgegangen werden. Gegen zwei Frauen im Alter von 19 und 23 Jahren, die vor dem Landtag angehalten wurden, wird ermittelt, weitere Tatverdächtige werden gesucht.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) verurteilte am Donnerstag den Angriff auf den AfD-Politiker. „Gewalt und solche Angriffe haben in unserer Demokratie keinen Platz – egal, gegen wen sie sich richten“ schrieb Özdemir auf Plattform X.

Mehrere Angriffe auf Politiker, AfD gegen härtere Strafen

In den vergangenen Wochen kam es landesweit zu Angriffen auf Politiker. Nach Recherchen von ZEIT ONLINE gab es allein in den vergangenen zwei Wochen 14 solcher Angriffe. Betroffen waren in sechs Fällen Mitglieder der Grünen, in zwei Fällen Mitglieder der AfD.

Zu einem besonders schweren Anschlag kam es am 3. Mai in Dresden, bei dem der SPD-Abgeordnete Matthias Ecke schwer verletzt wurde. Die Angriffe lösten eine Diskussion insbesondere über den Schutz von Kommunalpolitikern aus. Auch eine mögliche Verschärfung der Strafen wird diskutiert.

Dagegen sprach sich die AfD aus. „Ein Politiker ist nichts Besseres als ein normaler Arbeitnehmer oder Arbeitgeber“, sagte der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla im rbb-Inforadio. Gleichzeitig verurteilte er die Angriffe: „Es ist leicht zu verurteilen, wenn Menschen angegriffen werden“, sagte er, „unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Parteizugehörigkeit.“

Chrupalla wies die Mitverantwortung seiner Partei für die Rhetorik der AfD durch Parteigegner zurück. Auch andere Parteien verwendeten scharfes Vokabular, sagte er: „Verbale Abrüstung ist gut für uns alle.“

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