Plön. Zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober wird in Plön dieses Jahr nicht gebuddelt. So wie im letzten Jahr. 2019 wurde eine Aktion ins Leben gerufen, die nun im Sande zu verlaufen scheint. Das „Einheitsbuddeln“ scheiterte letztlich daran, dass in Plön kein Platz mehr war. Doch nun regt sich wieder etwas. Die Idee, Stauden zu pflanzen, keimt. Für dieses Jahr zu spät. Die seit Jahren geplante Friedenseiche wird auch 2024 nicht in Plön gepflanzt. Aber vielleicht gibt es dann doch ein Einheitssingen?
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Um einen Beitrag zum Klima- und Naturschutz zu leisten, wurden die Plönerinnen und Plöner 2019 erstmals dazu aufgerufen, am 3. Oktober zur Schaufel zu greifen. Auf einer Fläche an der Ölmühlenallee wurden rund 100 Bäume gepflanzt. 2020 zog die Aktion auf den ehemaligen Fußballplatz in Övelgönne. 2021 wurde dort erneut gegraben. Doch der Platz für Bäume ist begrenzt. Deshalb erweiterte die Stadt den Aktionsradius. Im Oktober 2022 wurden Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, in Privatgärten, auf Geländen von Vereinen, Schulen oder Kindergärten Bäume zu pflanzen. Die Resonanz war dürftig. 2023 wurde das Einheitsgraben schließlich abgesagt.
Es ist einfacher, einen Platz für Stauden zu finden
Einen neuen Vorstoß haben die Grünen nun unternommen. Dorit Dahmke schlug vor, die Regelumgrabung auf mehrjährige Pflanzen auszuweiten. Sie stellte dies in der Sitzung des Umweltausschusses zur Diskussion. Und eine Idee, wo Stauden gepflanzt werden könnten, haben die Grünen auch schon: die Fläche am Ende der Eutiner Straße, neben der Einfahrt zur Unterführung zur August-Thienemann-Straße.
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Die Grünen stellen sich vor, dort unter den Bäumen schattenverträgliche Sträucher anzupflanzen. Auch ein gemähter Weg müsste angelegt werden. Die Fläche würde aufgewertet und das Stadtbild verschönert. Für den 3. Oktober dieses Jahres kommt der Vorschlag allerdings zu spät. Alle Ausschussmitglieder waren sich jedoch einig, diese Idee für das nächste Jahr aufzugreifen.
Seit 1871 steht diese Friedenseiche in Plön auf dem Platz vor dem heutigen Kreismuseum.
Quelle: Anja Rüstmann
Wenn Plön offensichtlich keinen Platz für viele Einheitsbäume hat, wie wäre es dann mit nur einem Baum? André Jagusch (CDU) fragte, was aus dem Plan geworden sei, eine Friedenseiche zu pflanzen. Die Idee ist tatsächlich dreieinhalb Jahre alt und offensichtlich verpufft. Nun wird sie wiederbelebt.
Es war im März 2021, als die CDU im Umweltausschuss den Antrag einbrachte, zum 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges eine Friedenseiche in Plön zu pflanzen. Der eigentliche Termin wäre ein Jahr früher gewesen – die Corona-Pandemie drängte ihn jedoch in den Hintergrund. Alle Ausschussmitglieder waren dafür im Jahr 2021. Passiert ist nichts.
Diese Eiche wurde 1923 auf dem Plöner Gänsemarkt gepflanzt – zur Erinnerung an den Schleswig-Holsteinischen Aufstand von 1948.
Quelle: Anja Rüstmann
Schwierig war wohl die Standortwahl. Das soll nun erneut versucht werden. Und wenn es am 3. Oktober 2025 klappt, dann jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. „Das Thema Frieden hat jetzt eine ganz andere Aktualität bekommen“, sagte Jagusch. Einhellig votierten die Komiteemitglieder: Initiator des Ganzen soll das Rathaus sein.
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Plön ist bekannt für seine Friedenseichen. 1871 wurde eine auf dem Plöner Wilhelmplatz gepflanzt. So hieß der Platz vor dem heutigen Kreismuseum. Er steht noch heute. 1923 wurde eine Eiche auf dem Gänsemarkt vergraben. Damit erinnerte Plön 75 Jahre später an den Schleswig-Holsteinischen Aufstand von 1848 („Up ewig ungedeelt“). Beim Marsch von der Kirche zum Gänsemarkt sollen die Plöner „Schleswig-Holsteinische Meerumschlungen“ gesungen haben.
Doch was passiert dieses Jahr am Tag der Deutschen Einheit? Bürgermeisterin Mira Radünzel (parteilos) berichtet, sie sei gefragt worden, ob man in Plön beim „Einheitssingen“ mitmachen wolle. Im Rathaus sei die Entscheidung noch nicht gefallen. Aber es handelt sich um eine Veranstaltung, die bundesweit bereits viermal stattgefunden hat…
CN