Vallecrosia hat sowohl Berge als auch Strände zu bieten.Bild: Universal Images Group Editorial / VW Pics
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Vallecrosia klingt nach Alpenidylle – liegt aber am Mittelmeer. Weil Suchmaschinen die Kleinstadt in Ligurien ständig verfehlen, will der Bürgermeister nun einfach den Namen ändern. Darüber sollen die Bürger abstimmen können.
20. Oktober 2025, 07:1820. Oktober 2025, 07:18
Die italienische Kleinstadt Vallecrosia hat ein Problem: Sie liegt direkt am Meer, doch ihr Name klingt wie ein Bergdorf. „Valle“ bedeutet auf Italienisch „Tal“ – und genau das verwirrt Suchmaschinen.
Google Maps & Co. orten Vallecrosia regelmäßig irgendwo im ligurischen Hinterland, kilometerweit vom nächsten Strand entfernt. Das ärgert Bürgermeister Fabio Perri, der lieber mehr Touristen in Badehosen als in Wanderschuhen in seiner Stadt sehen würde. Seine Lösung ist daher eine Namensänderung.
Er schlägt vor, den Ort künftig „Vallecrosia al mare“, also „Vallecrosia am Meer“, zu nennen. Damit niemand – weder Mensch noch Algorithmen – mehr Unrecht hat.
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Der Gemeinderat der 6.800-Einwohner-Stadt hat dem Vorschlag bereits zugestimmt. Nun wird die Bevölkerung in einer Volksabstimmung darüber entscheiden, ob der neue Name offiziell werden kann.
Sonst ändert sich nicht viel: Postleitzahl, Dokumente, Adressen – alles bleibt beim Alten. Nur das kleine „al mare“ sollte den entscheidenden Unterschied machen. Und die Chancen stehen gut, dass die Bürger diesem Beispiel folgen. Bürgermeister Perri ist optimistisch, denn er hat das Tourismusbudget für das kommende Jahr bereits verdreifacht.
Kein Wunder: Die ligurische Küste ist eine der schönsten Italiens, mit Nachbarn wie Sanremo und Ventimiglia. Lediglich Vallecrosia selbst wurde in der digitalen Welt bisher schlicht übersehen und daher von Touristen nicht in großem Umfang entdeckt.
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Was einst ein Schild am Ortseingang war, ist heute eine Google-Suchanfrage. Und das entscheidet oft darüber, ob Touristen landen und buchen – oder weiterklicken. Und wenn Touristen einen Strandurlaub machen möchten, ist Vallecrosia einfach nicht zu empfehlen, da die Algorithmen den Ort an der Küste nicht lokalisieren. Laut „Standard“ hat die Gemeinde mehrere Marktstudien in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis kamen, dass sich dies mit dem neuen Namen ändern würde.
Mit dem Zusatz „al mare“ möchte Vallecrosia nicht nur sichtbarer sein, sondern im wahrsten Sinne des Wortes „mehr Meer“ und nicht nur ein „Tal“. Ob das jetzt klappt, hängt von den Bürgern ab – und ein bisschen auch von Google.