Ein Notizbuch hat Peter Handke immer dabei. 3.000 Seiten aus alten Notizbüchern werden nun veröffentlicht. Der Literaturnobelpreisträger war deshalb zu Besuch in Berlin.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Ergebnisse können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
Literaturnobelpreisträger Peter Handke präsentiert in der Berliner Akademie der Wissenschaften digitalisierte Auszüge aus seinen Notizbüchern von 1976 bis 1990, die nun Forschern und Fans weltweit zugänglich sind. Handkes Ehefrau liest die Schriften des jungen Handke aus dem Jahr 1978, während er selbst in aller Ruhe die Veröffentlichung seiner persönlichen Notizen betrachtet. Die Notizbücher sind höchst individuelle Kunstobjekte, die Handkes Prosa inspirieren und Einblicke in seine beschreibende Intensität und literarische Kreativität geben. Souverän und lässig wirkt Handke, als er Fragen zu seiner Umbruchszeit beantwortet und zum Abschluss ein Gedicht von Eichendorff liest – ein typischer Handke-Moment im Licht des Berliner Vollmonds.
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© links: Manfred Rehm/dpa, rechts: Bernd Weißbrod/dpa
Konzentrierte Blicke Peter Handke auf der großen Leinwand, auf der er selbst lesen kann. Klare Handschrift des damals Mittdreißigers, Notizen in Blau, Schwarz oder Rot, gut lesbar, manchmal angereichert mit kleinen, phantasievollen Zeichnungen oder Kritzeleien. Handkes Frau, die Schauspielerin Sophie Semin, liest derweil das so leicht zu Entziffernde auf dem Podium. Mit ihrem französischen Akzent verwandelt sie den geschriebenen jungen Kärntner Handke von 1978 in diesem Moment noch einmal. Zuvor hatte sie ihrem heute 81-jährigen Mann über den Hals gestreichelt, als ihm die Fremdartigkeit des Augenblicks bewusst zu werden schien.