„Persönlicher Rachefeldzug“
Der ukrainische Oligarch soll einen Mordanschlag ausgeheckt haben
8. Mai 2024, 15:35 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen | Feedback abschicken
Ihor Kolomoiskyi besaß vor der russischen Invasion ein ukrainisches Medienimperium. Mit seiner Hilfe wurde Selenskyj zum Präsidenten gewählt. Nun steht der Oligarch im Verdacht, einen Mord angeordnet zu haben.
Medienberichten zufolge steht der ukrainische Oligarch Ihor Kolomoisky, ein ehemaliger enger Vertrauter von Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Verdacht, einen Mord angeordnet zu haben. Die Staatsanwaltschaft sagte, ein „bekannter Geschäftsmann“, dem bereits Betrug vorgeworfen worden war, stehe nun im Verdacht, „einen Mord angeordnet“ zu haben. Der betreffende Verdächtige wird in der Pressemitteilung nicht namentlich genannt.
Laut ukrainischen Medien handelt es sich um den 61-jährigen Oligarchen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wird dem Verdächtigen vorgeworfen, im Rahmen eines „persönlichen Rachefeldzugs“ „die Ermordung eines Chefs einer Anwaltskanzlei angeordnet“ zu haben. Zu diesem Zweck habe der Mann „Mitglieder einer Bande“ angeheuert. Nach Angaben der ukrainischen Polizei ereignete sich der Angriff im Jahr 2003 auf der Halbinsel Krim. Das Opfer überlebte den Angriff.
Kolomoiskyj war einer der reichsten Ukrainer vor der Invasion
Kolomoiskyi wurde im September in einem Betrugs- und Geldwäschefall festgenommen. Nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes SBU werden ihm Betrug und illegaler Eigentumserwerb vorgeworfen.
Kolomoiskyj genießt seit Jahren einen zweifelhaften Ruf. Ihm werden Korruption und antidemokratische Bestrebungen vorgeworfen. Der Milliardär war einer der reichsten Männer der Ukraine vor der russischen Invasion im Februar 2022 und war in zahlreichen Wirtschaftssektoren tätig, darunter im Medien-, Luftfahrt- und Energiesektor.
Selenskyj wurde 2019 mit Hilfe von Kolomoiskys Medienimperium gewählt. Allerdings versucht der Präsident inzwischen, sich von seinem ehemaligen Verbündeten zu distanzieren.