Pepco geht es finanziell nicht gut.Bild: IMAGO/NurPhoto
Geld & Einkaufen
Der Einzelhandel hat es derzeit nicht leicht, wie das Schicksal von Pepco zeigt. Der insolvente Discounter muss nun einen Großteil seiner deutschen Filialen schließen.
15. Oktober 2025, 12:28 Uhr15. Oktober 2025, 12:28 Uhr
Der Markt für günstige Textil- und Spielwarenhändler ist hart umkämpft. Unternehmen wie Tedi und Action geben hier den Ton an, aber auch Pepco gehört zu den Big Playern. Allerdings ist das 1999 in Polen gegründete Unternehmen zuletzt in Deutschland in finanzielle Schwierigkeiten geraten und steht daher hierzulande vor einem massiven Stellen- und Filialabbau.
Die Pleite von Pepco wurde im Juli 2025 öffentlich. Seitdem machen sich die Mitarbeiter Sorgen darüber, wie es beruflich für sie weitergeht. Und nun haben einige von ihnen eine traurige Gewissheit: Das Unternehmen hat angekündigt, 165 seiner rund 500 Mitarbeiter zu entlassen. Zudem muss auch hierzulande ein großer Teil der Filialen schließen.
Pepco kündigt Entlassungen und Filialschließungen an
Pepco hat angekündigt bis spätestens Januar 2026 28 seiner 64 Filialen in Deutschland schließen. Der Grund: fehlende wirtschaftliche Perspektiven. Nach dem Verkauf der Filialen werden die betroffenen Standorte aufgegeben.
Die verbleibenden 36 Filialen in Deutschland, die als wirtschaftlich sinnvoll bewertet wurden, werden jedoch weiterhin betrieben.
Dass es der Pepco Deutschland GmbH finanziell nicht gut geht, ist bekannt. Um sich vor einer Insolvenz zu schützen, hatte das Unternehmen bereits im Juli 2023 beim Landgericht Berlin-Charlottenburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Ein solches Verfahren ermöglicht es Unternehmen, unter gerichtlicher Aufsicht zu sanieren, ohne sofort Insolvenz anmelden zu müssen.
Hohe Betriebsverluste und strukturelle Probleme im Filialnetz stellten Pepco schon damals vor große Schwierigkeiten.
Pepco: Mitarbeiter stehen vor ungewisser Zukunft
Unternehmensangaben zufolge sollen die Kündigungen zeitnah bekannt gegeben werden. Da über soziale Maßnahmen oder andere Unterstützungsangebote nichts bekannt ist, bleibt die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter ungewiss.
Bei Pepco, das vor allem für erschwingliche Kleidung, Spielzeug und Dekoartikel bekannt ist, hatte man ursprünglich ehrgeizige Pläne für den deutschen Markt. Erst vor rund zwei Jahren hatte das Unternehmen angekündigt, langfristig bis zu 2.000 Filialen eröffnen zu wollen.
Doch die harte Konkurrenz durch die Discounter Action und Tedi, die in den letzten Jahren deutlich expandiert haben, hat Pepco offenbar zugesetzt.
Was es für stationäre Händler wie Pepco noch schwieriger macht, ist, dass sich bekanntlich auch das Verbraucherverhalten deutlich verändert hat. Zu nennen sind hier die steigende Inflation und die wachsende Beliebtheit des Online-Handels.
Experten gehen davon aus, dass Pepco nicht nur an internen Problemen scheiterte, sondern auch an einer unzureichenden Anpassung an diese Marktveränderungen.