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Pendler atmen auf: Bahn schließt Bahnhof in Ulm nicht
















Viele Pendler dürften aufatmen: Die Deutsche Bahn (DB) hat die für Anfang nächsten Jahres geplante einwöchige Vollsperrung des Ulmer Hauptbahnhofs abgesagt. Das Unternehmen teilte am Mittwochnachmittag mit, dass die Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerkes neu organisiert werde und die lange Vollsperrung vermieden werden könne.

Unser Protest wurde gehört und ernst genommen. Wir freuen uns sehr, dass ein so komplexes Projekt nun genauer betrachtet und anders geplant wird.

Mehrmals kurz statt einmal lang. Das sagt die Deutsche Bahn jetzt. Ursprünglich sollte der Ulmer Hauptbahnhof vom 13. Januar bis 6. Februar stillgelegt werden, um das neue elektronische Stellwerk in Betrieb zu nehmen und die notwendigen Tests durchzuführen.

Der neue Plan sieht allerdings vor, dass die Bahn voraussichtlich im Januar bei kurzen Teilsperrungen etwa eine Woche lang an Weichen, Gleisen und Oberleitungen arbeiten wird. Während dieser Zeit können Züge den Bahnhof nur eingeschränkt erreichen, teilte das Unternehmen mit. Weitere Kurzschließungen sind in den Folgemonaten geplant. Nach Angaben der Deutschen Bahn müssen in Ulm für das neue Stellwerk mehr als tausend Signalgeräte ausgetauscht werden.

Ulm

Einen kompletten Neubau wollte die Bahn aus Kostengründen nicht. Für 35 Millionen Euro startet jetzt die Modernisierung des Ulmer Hauptbahnhofs – heller und endlich mit Rolltreppen.


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Geplante Vollsperrung des Hauptbahnhofs: Bürgermeister mit lautstarkem Protest

Die Bahn begründete die Aufhebung der Langzeitsperre damit, dass sich gezeigt habe, dass während der Sperrzeit nicht alle notwendigen Tests durchgeführt werden könnten. „Die Verantwortlichen können und wollen dieses Risiko für die Passagiere nicht eingehen“, hieß es.

Die Ankündigung der Schließung löste in Ulm lautstarke Proteste aus. Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) hatte die Bahn aufgefordert, die Bauarbeiten zu verschieben und vor einer Überlastung der städtischen Infrastruktur gewarnt.

In einer am Mittwochnachmittag veröffentlichten Stellungnahme reagierte die Stadt Ulm erleichtert: „Das sind wirklich hervorragende Nachrichten. Wir haben frühzeitig gegen den Zeitpunkt der Arbeiten und die geplante mehrwöchige Vollsperrung protestiert, die für Ulm zu einem schlechten Zeitpunkt gekommen wäre“, sagte Oberbürgermeister Ansbacher. „Unser Protest wurde gehört und ernst genommen.“

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