Ukrainische Partisanen filmen ihre Angriffe auf russische Munitionsdepots. Auch weit hinter der Front sind die Depots von Wladimir Putins Armee nicht sicher.
Saporischschja – Der Süden der Ukraine ist im Krieg mit dem Moskauer Regime seit zweieinhalb Jahren zu großen Teilen von Russland besetzt. Doch auch hier sind die Truppen des Kreml-Autokraten Wladimir Putin nicht sicher.
Ukraine-Krieg: Ukrainische Partisanen filmen russisches Munitionsdepot
Denn: Ukrainische Partisanen operieren hinter den Frontlinien und nehmen etwa russische Munitionsdepots und Waffenlager ins Visier. Konkret: Die Gruppe „Atesh“ teilte auf X Fotos und Videos, die aus einem russischen Munitionsdepot nahe Vyshnevatoye in der Region Saporischschja stammen sollen. „Atesh“ verwies darauf, dass die Partisanengruppe die gesammelten Informationen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium teilt.
Im Ukraine-Krieg wird Putins Besatzungstruppen wohl vor Augen geführt, dass sie in dem von ihnen verwüsteten Land nirgends sicher sind und ihre Waffen vor ukrainischen Gegenangriffen nicht verbergen können. Wie die ukrainischen Partisanen unentdeckt so nahe an das Lager herankommen konnten, ist unklar.
Waffen im Ukraine-Krieg: Russisches Munitionsdepot im Visier der Partisanen
„Wir verfolgen weiterhin die Bewegungen und Standorte kritischer feindlicher Ziele, um Daten mit den ukrainischen Verteidigungskräften zu teilen“, hieß es in dem Beitrag auf X. Laut dem Online-Portal Defence Express (DE) Unmengen von Kisten kommen in Wyschnewatoje an, um die Versorgung der Truppen an der Front sicherzustellen. Welche Munition dort tatsächlich gelagert wird, geht aus dem Social-Media-Post und dem Bericht nicht hervor. Die Stadt Melitopol in der Region Saporischschja gilt als „Widerstandsnest“ von Putins Armee.
Ivan Fedorov, der im Exil lebende Bürgermeister der strategisch immens wichtigen Stadt, kündigte im Sommer in einem Interview an, er werde den Kampf gegen die Besatzer im Ukraine-Krieg fortsetzen. Die russischen Besatzer und ihre schätzungsweise 700 Kollaborateure in Melitopol werden weiterhin angegriffen. „Melitopol ist ein Zentrum des Widerstands – sowohl des zivilen als auch des nicht-zivilen Widerstands. Die Kollaborateure sind derzeit in Panik. Aber die Russen geraten noch nicht wirklich in Panik. Die russischen Kommandeure verbieten den Kollaborateuren, das Land zu verlassen. Wir haben viele Informationen, dass Kollaborateure fliehen wollten, aber von den russischen Behörden daran gehindert wurden“, sagte Fedorov der österreichischen Tageszeitung Der Standard.
Partisanen gegen Putin: Widerstand in der Südukraine gegen die Russen
Im April 2023 explodierte auf der Straße in Melitopol eine Autobombe und verletzte den Kreml-nahen Politiker Maxim Subarew schwer. Laut der Neue Zürcher Zeitung (NZZ) begrüßte im Frühjahr 2022 die russischen Invasionstruppen an der Front. Im März 2023 wurden der Direktor des öffentlichen Nahverkehrs durch einen Autobombenanschlag getötet und ein hoher Polizeibeamter schwer verletzt.
Die Partisanengruppe „Atesh“ veröffentlicht immer wieder Fotos und Videos von Sabotageaktionen auf X. Etwa davon, wie Trafokästen an Bahnstrecken in Brand gesteckt werden. Im X-Profil der Gruppe heißt es: „Militärische Bewegung von Ukrainern und Krimtataren. Unser Ziel ist die Zerstörung der russischen Armee von innen.“ (Uhr)