Damit die Hamas die verbleibenden Geiseln freilassen kann, muss Israel rund 2.000 palästinensische Häftlinge, darunter verurteilte Mörder, freilassen. Ist das fair?
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© Ronen Zvulun/Reuters
Am Freitagmorgen veröffentlichte das israelische Justizministerium die Namensliste der 250 Palästinenser, die im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens wegen Terrorismus verurteilt wurden der Hamas sollte freigegeben werden. Das Online-Dokument umfasst 13 Seiten und gibt Auskunft über die Herkunft und die Straftaten, für die die Männer verurteilt wurden. Der Code 99-99-9999 kommt am häufigsten vor, mit der härtesten Strafe: unbefristeter Freiheitsstrafe, die nur durch eine Begnadigung aufgehoben werden kann.
Auch Raad Sheikh steht auf dieser Liste, ebenfalls mit dem Code 99. Für den sogenannten Lynchmord in Ramallah ist Scheich mitverantwortlich: Am 12. Oktober 2000, kurz nach Ausbruch der Zweiten Intifada, schlug der damalige Polizist in einem Mob zwei israelische Soldaten zu Tode und verstümmelte ihre Körper. Ein ausländisches Fernsehteam filmte die Tat. Auch das Bild eines weiteren Täters, Aziz Salha, der sich stolz mit mit Soldatenblut beschmierten Händen fotografieren ließ, ging um die Welt. Genau 25 Jahre nach dem Verbrechen soll Raad Sheikh nun im Austausch für die israelischen Geiseln, die die Hamas immer noch gefangen hält, freigelassen werden.