[ad_1]
Ostholstein: Kinder einer ermordeten Mutter dürfen vorerst bleiben
Ihr Fall sorgte im Norden für Empörung: Der Kreis Ostholstein wollte vier Kinder einer im Oktober 2022 von ihrem Mann getöteten Frau nach Vietnam abschieben. Der Gouverneur hat dies nun ausgesetzt. Das Ganze ist nun ein Fall für Anwälte.
Es werde zunächst keine aktive Rückführung durch den Kreis erfolgen, sagte Landrat Timo Gaarz (CDU) am Mittwoch nach einem Treffen mit den Pflegeeltern der vier Geschwister in Eutin. „Das legen wir jetzt in die Hände der Richter.“
Ostholstein: Landrat Gaarz setzt Abschiebung von Kindern aus
Gaarz sprach von einer individuellen Entscheidung. Der Landrat sagte, er sehe die besondere Situation der vier Kinder in der Rechtsordnung nicht. „Aber ich habe selbst gemerkt, dass ich diese besondere Familiensituation anders bewerten muss.“
Mehr als 71.000 Menschen (Stand 5. September, 11.27 Uhr) hatten eine Online-Petition gegen die zunächst geplante Abschiebung der Kinder unterzeichnet. Nach früheren Aussagen von Matthias Steinebach, einem der Pflegeväter, haben die Kinder einstimmig erklärt, dass sie nicht nach Vietnam zurückkehren wollen. Bis auf den Zwölfjährigen spricht keines der Kinder Vietnamesisch und hat seine Verwandten in dem asiatischen Land noch nie gesehen.
Das könnte Sie auch interessieren: Schleswig-Holstein stoppt Abschiebungen aus dem Krankenhaus.
Der Vater der Kinder tötete seine Frau im Oktober 2022 vor den Augen seines Sprösslings. Seitdem sitzt er im Gefängnis und die Kinder im Alter von zwei, vier, acht und zwölf Jahren leben bei drei benachbarten Pflegefamilien.
Auf Anordnung des Kreises Ostholstein sollten die Kinder eigentlich nach Vietnam abgeschoben werden, da ihr Aufenthaltsrecht an das ihrer Mutter geknüpft war.
Abschiebung vorerst gestoppt – „Kinder gehen vor“
Ein Pflegevater reagierte erleichtert auf die Entscheidung des Landrats. „Für uns als Pflegeeltern bedeutet diese Entscheidung, diese individuelle Entscheidung des Landrats, dass die Kinder in Sicherheit sind, bis das Familiengericht entschieden hat, wie die Zukunft der Kinder aussehen wird“, sagte Pflegevater Hans Kemeny. Dies ist sowohl für die Kinder als auch für die Pflegefamilien eine enorme Erleichterung.
Kemeny sagte, er sei froh, dass die Kinder nicht mehr einfach abgeschoben würden, sondern einem ordnungsgemäßen Verfahren gefolgt seien. „Wo wir die Argumente vorbringen können, die Dinge, die dafür sprechen, dass die Kinder hier in Deutschland bleiben. Und ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass das passieren wird.“
Das könnte Sie auch interessieren: Frau in Imbiss erschlagen: „Das Ausmaß der Gewalt ist erschreckend“
Schleswig-Holsteins Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) begrüßte das Vorgehen des Landrates. „Die Entscheidung des Landrats ist sicherlich eine Erleichterung für die Kinder und die Familie“, sagte Touré. „Es macht auch deutlich, dass Rückführungen für die Betroffenen immer mit besonderen Härten verbunden sind.“ Ihr Ministerium möchte in engem Kontakt mit den zuständigen Bezirksämtern bleiben, um die Situation der Beteiligten möglichst umfassend zu klären.
Ostholstein: Kinder einer ermordeten Mutter dürfen vorerst bleiben
[ad_2]
gb02 De