Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) – Eine Stadt trauert und weint um den kleinen Fabian (†8). Gut 550 Menschen nahmen am Donnerstagabend in der Güstrower Pfarrkirche St. Marien Abschied von dem ermordeten Kind, rund 200 Menschen verfolgten den Gottesdienst vor der Kirche auf einem Bildschirm. Pünktlich um 17:30 Uhr spielte der Organist Eric Claptons „Tears in Heaven“. Und es flossen viele Tränen um den Jungen mit der „herzlichen Art und der großen Lebensfreude“, wie ihn seine Mutter beschreibt.
Drei Wochen nachdem der achtjährige Fabian aus Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) an einem Teich ermordet gefunden wurde, nahmen die Familie, Freunde, Verwandte und Bekannte in einer sehr emotionalen Trauerfeier Abschied von dem Jungen.
In der Kirche gibt es ein großes Porträtfoto von Fabian und ein Bild, das ihn als Engel zeigt. Wenn Pfarrer Jens-Peter Schulz um 17:30 Uhr beginnt, sind alle 550 Plätze in der Pfarrkirche belegt. Rund 200 Menschen verfolgen den Gottesdienst auf einem Bildschirm vor der Kirche. „Fabians Tod berührt uns alle“, beginnt der Pfarrer.
Vor dem Altar hängen zwei Fotos von Fabian. Eines zeigt ihn als Engel
Fabians Familie sitzt in der ersten Reihe
Fabians Vater nahm in der ersten Reihe Platz. Er erschien lange vor dem Gottesdienst. Die Traurigkeit und der Schmerz sind schon von weitem sichtbar. Mutter Dorina L. kommt durch einen Seiteneingang und nimmt ebenfalls in der ersten Reihe Platz. Beide tragen schwarze Kleidung.
Lautes Schluchzen ist zu hören, als der Pfarrer sagt: „Die ganze Tragödie in einem Moment, in einem Moment menschlicher Grausamkeit, und dann ist plötzlich ein junges Leben vorbei. Es löst ein Zittern in uns aus und droht uns auseinanderzureißen.“
Auf ausdrücklichen Wunsch der Mutter zeigt BILD Fabians Foto öffentlich
Bürgermeister Sascha Zimmermann bricht bei seiner Rede in Tränen aus. „Wer macht so etwas? WARUM machst du so etwas? Auf so ein Verbrechen gibt es keine logische Antwort. Fabian, du bist ein Güstrow-Kind.“
Die Pfarrkirche St. Marien in Güstrow ist zur Trauerfeier bis auf den letzten Platz gefüllt
Vielen Besuchern ist die Traurigkeit der vergangenen Wochen anzusehen. Fabian war nicht nur Klassenkamerad, sondern auch Fußballspieler der F-Jugend und in Güstrow bekannt. Fußballer des ETSV Güstrow, darunter auch Fabians Trainer, kamen in Trainingsanzügen.
BILD-Reporter bei der bewegenden Trauerfeier: 650 Menschen verabschiedeten sich von Fabian (†8)
140 Kinder aus Güstrow malen Wimpel für Fabian
Schwarze Schleifen schmücken den Mittelgang. Fast 140 Kinder aus Kindergottesdienst, Grundschule und Kita bemalten Wimpel. Am Eingang wird eine Kollekte gesammelt: „Spenden für Fabians Familie. Gott segne Geschenke und Geber.“ In der Kirche liegen Liederblätter mit dem Titel „Tief in uns lebt eine Sehnsucht“ aus. Auf der Rückseite können die Trauernden Wünsche schreiben. Eine ältere Frau schreibt die ganze Seite voll.
Trauer um Fabian aus Güstrow: Vor dem Gottesdienst für den ermordeten Fabian wurden Dutzende Kuscheltiere und ein blauer Fußball in der Marienkirche aufgestellt
Es ist ein Abschied, in dem nur Traurigkeit, Schmerz und Tränen Platz haben, denn die Ermittler haben noch Platz kein dringender Tatverdächtiger. Oder sagen sie es nicht? Es ist klar, dass die Staatsanwaltschaft gegenüber der Presse seit Wochen schweigt.
