Nach der Niederlage des AfD-Kandidaten in den Stichwahlen in Oranienburg und Bad Freienwalde fordert die AfD ein Ende der Briefwahl. „Es fällt erneut auf, dass die Ergebnisse der Briefwahl deutlich schlechter sind als die Ergebnisse der Wahlurne am Wahltag selbst. Dieses Muster zieht sich durch fast alle Wahlen und wirft Fragen auf“, sagte AfD-Landeschef René Springer. „Wir halten die Briefwahl für manipulationsanfällig und setzen uns daher für deren Abschaffung ein.“
In der fünftgrößten Stadt Oranienburg (Kreis Oberhavel) gewinnt SPD-Kandidatin Jennifer Collin-Feeder das Rennen um das Bürgermeisteramt mit 59,6 Prozent deutlich vor AfD-Kandidatin Anja Waschkau mit 40,4 Prozent. Bei der Briefwahl erhielt Collin-Feeder 72,6 Prozent vor Waschkau mit 27,4 Prozent.
In Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) unterlag der AfD-Kandidat Frank Vettel mit 48,4 Prozent der CDU-Kandidatin Ulrike Heidemann, die 51,6 Prozent erreichte und Bürgermeisterin wurde. Die Briefwahl entschied über das Gesamtergebnis: An der Urne lag Vettel mit 54,7 Prozent vorne, bei der Briefwahl kam er nur auf 35,6 Prozent. Heidemann erhielt bei der Briefwahl 64,4 Prozent und an der Urne 45,3 Prozent. Auch bei den vergangenen Wahlen konnte die AfD kein Rathaus ergattern.
AfD-Landeschef: Firewall stärkt die Partei
Der AfD-Landesvorsitzende bewertete die Ergebnisse trotz fehlender Zuwächse in beiden Städten als positiv. „Beide haben in einem schwierigen Umfeld eindrucksvoll gezeigt, dass die AfD in Brandenburg zu einer echten Volkspartei auf lokaler Ebene geworden ist“, sagte Springer. „Die Ergebnisse zeigen auch: Der Schutzwall der Altparteien und die politische Verfolgung durch den Verfassungsschutz schwächen uns nicht – sie stärken uns.“