Stand: 17. Oktober 2025 20:34 Uhr
VW-Chef Oliver Blume tritt als Porsche-Chef zurück. Nachfolger wird nach Angaben des Stuttgarter Unternehmens Michael Leiters – der frühere Chef von McLaren.
Anfang 2026 übergibt Blume den Porsche-Vorsitz, dann übernimmt Leiters. Damit endet Blumes viel kritisierte Doppelrolle an der Spitze von Volkswagen und Porsche. Zuerst hatte Das berichtete die „Bild“-Zeitung am Freitag. Michael Leiters ist promovierter Maschinenbauingenieur. Er arbeitete bereits 13 Jahre für Porsche und arbeitete auch bei Ferrari, bevor er zu McLaren wechselte. Bezogen auf Porsche sprach er von einem „fantastischen Unternehmen“. Er freue sich darauf, gemeinsam „die einzigartige Geschichte“ des Unternehmens fortzuführen.
Kritik an Blumes Doppelrolle
Blume leitet Porsche seit zehn Jahren und steht seit Sommer 2022 auch an der Spitze des Volkswagen-Konzerns. Die Doppelrolle steht seit langem in der Kritik von Investoren und Analysten, da sie zu Interessenkonflikten führen könnte. Auch VW-Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo forderte im September ein Ende dieser Struktur. Blume selbst hatte stets betont, dass seine Doppelrolle „nicht auf die Ewigkeit ausgelegt“ sei. Zuletzt mehrten sich die Anzeichen, dass Porsche aktiv auf der Suche nach einem Nachfolger ist. Blume wird sich ab dem nächsten Jahr ganz auf den VW-Konzern konzentrieren. Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Vertrag am Freitag bis Ende 2030.
Premierminister Lügen: „Wir sind uns über unseren Ansatz einig“
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD), Mitglied im VW-Aufsichtsrat, begrüßte die Entscheidung über Blumes Nachfolge. In der „schwierigen Phase“, die die Automobilindustrie derzeit durchlebe, sei es richtig, dass Blume künftig seine ganze Aufmerksamkeit auf Volkswagen als Ganzes richten sollte. „Über die Vorgehensweise und Richtung sind wir uns völlig einig, insbesondere im Hinblick auf den konsequenten Zukunftspfad hin zur Elektromobilität“, so Lies weiter.
Krise bei Porsche verschärft sich
Die Krise bei Porsche hatte sich in den vergangenen Wochen verschärft. Der Autobauer änderte seine Strategie und verkürzte seine Elektropläne – die Umstellung wird das Unternehmen allein in diesem Jahr rund 3,1 Milliarden Euro kosten. Porsche hat seine Gewinnprognose zum dritten Mal gesenkt: Die Margen sollen sinken und die Dividende deutlich niedriger ausfallen. Das schwache Geschäft in China setzt den Sportwagenhersteller zusätzlich unter Druck.
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