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„Nicht isolieren“
Bierhoff verteidigt DFB-Votum für Saudi-Arabien
08.12.2024 – 16:34 UhrLesezeit: 2 Minuten
![Oliver Bierhoff: Der ehemalige DFB-Direktor ist derzeit Berater des NFL-Teams New England Patriots. Oliver Bierhoff: Der ehemalige DFB-Direktor ist derzeit Berater des NFL-Teams New England Patriots.](https://images.t-online.de/2024/05/CR6pgFKuuH0R/0x342:3455x1944/fit-in/1920x0/oliver-bierhoff-der-ehemalige-dfb-direktor-ist-aktuell-berater-des-nfl-teams-new-england-patriots.jpg)
Der DFB will für die Bewerbung Saudi-Arabiens um die WM 2034 stimmen – trotz der Menschenrechtslage im Land. Eine richtige Entscheidung für den Ex-DFB-Manager.
Der frühere Nationaltrainer Oliver Bierhoff hat die Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verteidigt, bei der Vergabe der WM 2034 für Saudi-Arabien zu stimmen. „Man muss aufpassen, dass man sich nicht in der Welt isoliert“, sagte Bierhoff im Bild-TV. Er kritisierte, dass eine zu moralisch überhöhte Haltung im internationalen Kontext nicht zielführend sei. „Wenn du mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt gehst und allen sagst, wie du es machen musst, dann wird es schwierig.“
Im Weltfußball sei wie in der internationalen Politik pragmatisches Handeln gefragt, erklärte der Europameister von 1996. „Wir führen auch Handels-, Geschäfts- und Diplomatiebeziehungen, bei denen uns vieles nicht gefällt, bei denen wir nicht einer Meinung sind. Und doch müssen wir Probleme im Dialog klären“, so Bierhoff weiter.
Mit Blick auf die WM 2022 in Katar äußerte Bierhoff die Hoffnung, dass sich die politischen Diskussionen um Saudi-Arabien nicht erneut negativ auf die Nationalmannschaft auswirken werden. „Ich kann nur hoffen, dass nicht die ganze politische Arbeit wieder auf die Mannschaft übertragen wird, aber das lässt sich wahrscheinlich nicht vermeiden“, erklärte der 56-Jährige. Bei der WM in Katar schied die deutsche Mannschaft bereits in der Vorrunde aus, was unter anderem auf die außenpolitischen Debatten zurückzuführen war.
Bierhoff betonte zudem, dass Deutschland im Ausland zunehmend auf Kritik stoße. „Wenn man viel Zeit im Ausland verbringt und um die Welt reist, stellt sich oft die Frage: Was ist los mit Deutschland? Was ist los mit dir? Du reist um die Welt und sagst uns allen, wie wir leben sollen.“ Es sei wichtig, die eigenen Prinzipien und Werte zu vertreten, aber auf eine Art und Weise, die den Dialog fördere, so sein Fazit.