Die Krüge klirren, es wird gelacht und gescherzt. Die Sonne scheint auf den großzügigen Biergarten der „Boandlkramerei“, der Himmel ist blau, das Bier fließt. „Herrlich“, sagt Gast Christoph Thürheimer. Lachend fügt er hinzu: „Eberhofers Großvater (Schauspieler Eisi Gulp, Anm. d. Red.) war heute schon hier, und wir waren dabei.“
Boandlkramerei: Gutes Wetter, gute Laune
Die Stimmung am Tisch ist gut, ebenso die Stimmung bei vielen Gästen in der „Boandlkramerei“ am Samstagnachmittag. Liegt das nur am guten Wetter oder kann das neue Festzelt auch sonst überzeugen? Sein Vorgänger, das Herzkasperlzelt, galt als eines der beliebtesten Zelte auf der Oidn Wiesn.
Auch einige bekennende Herzkasperl-Fans findet man heute in der „Boandlkramerei“. Eine Dame steht im Biergartenbereich und sagt, sie sei „sehr traurig“, dass es das Herzkasperlzelt nicht mehr gebe. Das neue Zelt mache zwar einen ordentlichen Eindruck, aber „hier würde ich mich nicht hinsetzen“, sagt die Frau – „schon aus Protest.“
Neues Zelt auf der Oidn Wiesn: „Es ist einfach nicht der Herzkasperl“
Ähnlich wie die Frau geht es in diesem Jahr auch einigen Oide-Wiesn-Besuchern, mit denen der BR am Samstag sprach. Manche sagen, die „Boandlkramerei“ gefalle ihnen auf den ersten Blick, oft fügen sie aber hinzu: „Das ist eben nicht der Herzkasperl.“
Was bei manchen hängen geblieben ist: Der Zeltwechsel auf der Oidn Wiesn verlief alles andere als leise. Nachdem die „Boandlkramerei“ im Mai dieses Jahres den Zuschlag erhielt, wurden von Seiten der Herzkasperl-Wirte Vorwürfe erhoben, die Betreiber hätten falsche Angaben zum Musikprogramm gemacht.
Der Streit ging bis vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof. Die dortigen Richter sahen allerdings keine Fehler im städtischen Ausschreibungsverfahren. Familie Schöniger erhielt mit ihrem Zelt „Boandlkramerei“ den Zuschlag.