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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Tom Buhrow war auch 2024 Spitzenverdiener der ARD

Der ehemalige WDR-Intendant Tom Buhrow
war 2024 mit einem Grundgehalt von 427.900 Euro erneut der bestbezahlte Senior-Mitarbeiter der ARD. Das geht aus einer Tabelle hervor, die der Senderverband Anfang Oktober veröffentlicht hat. Im Jahr 2023 erhielt Buhrow 413.000 Euro. Katrin Vernau ist seit Anfang 2025 seine Nachfolgerin und erhält eine jährliche Vergütung von 348.000 Euro.

Das Grundgehalt stellt nur einen Teil der Vorstandsvergütung dar ARD Hinzu kommen Aufwandsentschädigungen und Sachbezüge, etwa geldwerte Vorteile aus dem privat steuerpflichtigen Dienstwagen oder der Bahncard. Darüber hinaus werden Zusatzleistungen für Tätigkeiten bei Tochtergesellschaften des Senders oder der ARD ausgezahlt. Bei Buhrow betrugen die Sachbezüge im Jahr 2024 zusätzlich 21.900 Euro.

WDR, SWR und NDR zahlten am höchsten

Die von der ARD veröffentlichte Tabelle zeigt die Höhe der Grundvergütung der neun Intendanten im Jahr 2024. Den zweiten Platz belegte SWR-Intendant Kai Gniffke mit 392.530 Euro sowie 2.800 Euro Aufwandsentschädigungen und 7.816 Euro geldwerten Vorteilen. Auf Platz drei folgt NDR-Intendant Joachim Knuth mit 360.371 Euro (2023: 356.178 Euro) sowie 9.600 Euro Aufwandsentschädigungen und 5.701 Euro geldwerten Vorteilen. Knuth war bis August 2025 im Amt.

Die übrigen Intendanten der ARD wurden wie folgt vergütet:

  • Katja Wildermuth (BR): 340.267 Euro und 7.304 Euro Sachbezüge
  • Florian Hager (Personal): 255.000 Euro, davon 3.000 Euro Aufwandsentschädigungen und 9.315 Euro Sachbezüge
  • Ralf Ludwig (MDR): 280.750 Euro und 17.661 Euro Sachbezüge
  • Yvette Gerner (Radio Bremen): 284.536 Euro und 9.084 Euro Aufwandsentschädigung
  • Ulrike Demmer (RBB): 220.000 Euro und 13.925 Euro Sachbezüge
  • Martin Grasmück (SR): 245.000 Euro und 1.801 Euro Sachbezüge
  • Peter Limbourg (Deutsche Welle): 290.000 Euro und 6.367 Euro Sachbezüge

Obwohl die Deutsche Welle Mitglied der ARD ist, finanziert sie sich aus Steuermitteln des Bundes und nicht aus Rundfunkgebühren. Die ARD veröffentlichte außerdem das Gehalt von Programmdirektorin Christine Strobl. Im Jahr 2024 erhielt sie Gehälter in Höhe von 284.827 Euro, was dem Vorjahresniveau entspricht.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk in der Kritik

Neben der ARD veröffentlichte auch das ZDF eine Auflistung der Managementvergütungen. Demnach erhielt Direktor Norbert Himmler 382.560 Euro und Sachbezüge in Höhe von 8.617 Euro. ZDF-Programmdirektorin Nadine Bilke erhielt 245.880 Euro und Sachleistungen in Höhe von 5.106 Euro.

Die hohen Gehälter von Führungskräften im öffentlichen Recht Rundfunk stoßen schon seit langem auf Kritik. Sie werden auch aus dem Rundfunkbeitrag finanziert, der in letzter Zeit immer wieder Gegenstand von Streitigkeiten war. Zuletzt formulierte das Bundesverwaltungsgericht Bedingungen für eine mögliche erneute Prüfung des Beitrags durch das Bundesverfassungsgericht.

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