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Ocean Race Europe soll Kiels Sprungbrett für Olympia 2040 werden

Ocean Race Europe soll Kiels Sprungbrett für Olympia 2040 werden

Kiel. In elf Monaten fällt der Startschuss: Am 10. August 2025 brechen die Imoca-Rennyachten von der Kieler Förde aus zu ihrer großen Reise im Ocean Race Europe auf. Nach dem „Fly-By“ beim Ocean Race 2023 gewinnt Kiel als Starthafen der zweiten Auflage der etwas kleineren europäischen Regattaschwester weiteres Prestige. Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag legten alle Beteiligten zunächst den Fokus auf Meeresschutz und Nachhaltigkeit. Gut so! Die Wissenschaft segelt beim Ocean Race wie selbstverständlich immer mit. Kiel als Segelstadt sieht sich dabei in einer deutlich größeren Versuchsanordnung.

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Bürgermeister Ulf Kämpfer: „Wir bereiten uns auf die Olympischen Spiele 2040 vor“

Nach dem „Fly-By“ 2023 und dem Starthafen beim Ocean Race Europe 2025 sollen weitere Schritte auf der Segelskala folgen. „Es wäre wunderbar, wenn wir mit dem großen Ocean Race noch einen Schritt weiter gehen könnten. Dass wir nun beim Ocean Race Europe dabei sind, ist eine Ehre. Aber wir sind auch ein guter Partner“, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer am Mittwoch im Interview mit den Kieler Nachrichten.

Und was könnte nach der berühmten Weltumrundungsregatta kommen, die 2002 – damals noch unter dem Namen Volvo Ocean Race – mit dem Sieg der „Illbruck“ in Kiel endete und 2026/2027 erneut stattfinden soll? Kämpfer ist klar: „Die Olympischen Spiele 2040 reihen sich in diese Kette von Großereignissen ein. Dafür positionieren wir uns gemeinsam mit dem Land. Das muss unser Ziel als Kiel Sailing City sein.“ Sollte sich Deutschland also in 16 Jahren um die Austragung der Spiele bewerben, könnte Kiel nach 1936 und 1972 bereits zum dritten Mal Segelstandort werden.

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Eventmeile an der Kiellinie ab 6. August

Olympische Spiele in Sicht, fünf tolle Tage im August nächsten Jahres geplant. Kämpfer kündigt ein „großes Fest“ ab 6. August mit den Schwerpunkten Segeln und Meeresschutz an, Eventmeile an der Kiellinie („Ocean Live Park“), Bühne und viel Unterhaltung inklusive. „Es ist uns immer wichtig, nicht nur Kiel Sailing City sein zu wollen. Seit einigen Jahren sind wir auch Meeresschutzstadt“, so der Oberbürgermeister. „Dabei geht es nicht nur um tollen Sport, sondern auch um Themen, die uns in Kiel für die Zukunft wichtig sind: steigender Meeresspiegel, Überfischung der Meere, andere Nachhaltigkeitsthemen. Wir wollen auch Menschen begeistern, die sonst nicht zuerst an Meeresschutz denken.“

Das wird sich die Stadt einiges kosten lassen. Das Gesamtbudget der Veranstaltung liegt bei rund zwei Millionen Euro, die auch von Sponsoren und dem Land Schleswig-Holstein getragen werden. Im Idealfall würde die Stadt Kiel fast die Hälfte des Budgets übernehmen.

Ocean Race-Direktor Richard Brisius: „Möchte das große Ocean Race nach Kiel holen“

Ocean Race-Direktor Richard Brisius lobte Kiel am Mittwoch für seine „Leidenschaft und Erfahrung im Segelsport“ und seine weltweit führende Position im Meeresschutz. Der Schwede hofft, dass es mehr Bewusstsein für den Meeresschutz gebe. „Denn das ist weltweit immer noch ein großes Problem. Aus den Augen, aus dem Sinn? Das wollen wir ändern!“

Vom nächsten Ocean Race Europe hängt einiges ab. Brisius: „Die Tage in Kiel sind sicher eine Visitenkarte. Für junge Segler, die den Weg ins Ocean Race rund um die Welt finden. Aber auch für Kiel. Ich würde das große Ocean Race gerne nach Kiel holen. Aber das hängt sicher auch vom Erfolg im nächsten Jahr ab.“

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Bundes- und Europapolitiker bekundeten am Dienstag nicht nur ihre Unterstützung, sondern unterstrichen auch die Bedeutung der Regatta für die Wissenschaft. „Immer mehr Teams schließen sich der Wissenschaftsmission an“, betonte Cornelius Eich (Team Malizia). Und Forscher Dr. Toste Tanhua vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung rundete den interdisziplinären Ansatz ab: „Das Wichtigste ist das Sammeln der Daten. Das machen die Segler auf ihren Beinen. Wir helfen auch bei den Genehmigungen in den einzelnen Ländern und sorgen für den rechtlichen Rahmen, damit die Daten am Ende nicht verloren gehen.“

Der Startschuss fällt am 10. August in Kiel, von wo aus die Reise weiter nach Portsmouth in England geht. Weitere Stationen auf dem Weg durch Nordsee, Ärmelkanal, Atlantik und Mittelmeer sind das spanische Cartagena, südlich von Murcia, und schließlich Genua. Wo am 21. September die Ziellinie überquert wird, wird in den kommenden Tagen als Überraschung bekannt gegeben. Wer am Ende die Ziellinie erreichen wird, ist ebenfalls noch offen. Bisher haben sich erst zwei Teilnehmer gemeldet: das Team „Malizia“ des deutschen Segelstars Boris Herrmann und das Schweizer Team „Holcim PRB“.

CN

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