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OB-Stichwahl in Potsdam: Noosha Aubel gewinnt klar gegen Severin Fischer (SPD) – Politik

OB-Stichwahl in Potsdam: Noosha Aubel gewinnt klar gegen Severin Fischer (SPD) – Politik

Die SPD verliert den Spitzenposten im Potsdamer Rathaus: In der Stichwahl am Sonntag setzte sich die parteilose Kandidatin Noosha Aubel mit deutlichem Vorsprung gegen ihren sozialdemokratischen Kontrahenten Severin Fischer (SPD) durch. Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielt sie 72,9 Prozent der Stimmen. Damit wird die Landeshauptstadt Brandenburg erstmals von einer Frau regiert.

Für die Sozialdemokraten ist das eine herbe Niederlage. Sie sind die stärkste kommunale politische Kraft in Potsdam und stellen seit der Wiedervereinigung stets den Oberbürgermeister – zuletzt in der Gestalt von Mike Schubert.

Bei einem Volksentscheid im Mai wurde er mit großer Mehrheit abgewählt – aufgrund von Amtsmissbrauchsvorwürfen gegen ihn wird in Potsdam von der „VIP-Ticket-Affäre“ gesprochen. Aubel wurde 2017 von Schubert zur Verwaltungsleiterin für Bildung, Jugend, Kultur und Sport ernannt. Als die Vorwürfe gegen ihn lauter wurden, bat sie um seine Entlassung und wechselte nach Flensburg, wo sie Leiterin der Bildungsabteilung wurde. Nun kehrt sie nach Potsdam zurück.

Aubel gewann auch den ersten Wahlgang vor zwei Wochen: Sie erhielt 34,0 Prozent der Stimmen, während Fischer auf dem zweiten Platz 16,9 Prozent erreichte.

Severin Fischer (SPD) und die parteilose Noosha Aubel (rechts) nach dem ersten Wahlgang vor zwei Wochen. (Foto: Carsten Koall/dpa)

Der 49-Jährige trat als überparteilicher Kandidat an, während die SPD vor „grünen Experimenten“ mit Aubel warnte. Unterstützt wurde es unter anderem von den Grünen, der Volt-Partei und der Gruppe „Die Anderen“. Zuletzt schalteten sich auch Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und der in Potsdam lebende Ex-Kanzler Olaf Scholz in den Wahlkampf ein und warfen Aubel beispielsweise vor, eine komplett autofreie Innenstadt anzustreben. Sie antwortete, dass das nicht wahr sei – sie wolle eine Stadt mit wenigen Autos.

Auch in Frankfurt (Oder) und Eisenhüttenstadt gewinnen Parteilose

Bei den beiden anderen Stichwahlen in Brandenburg verloren jeweils die Kandidaten der rechten AfD: In Frankfurt (Oder) erhielt der parteilose Axel Strasser 69,8 Prozent der Stimmen, der AfD-Kandidat Wilko Möller kam auf 30,2 Prozent. Die SPD konnte in Eisenhüttenstadt feiern: Mit Marko Henkel wird hier künftig ein von ihr nominierter parteiloser Kandidat regieren. Er überzeugte 57,0 Prozent der Wähler, Maik Diepold (AfD) 43,0 Prozent.

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