Nachrichtenportal Deutschland

Nvidia, Blackrock, OpenAI: Trump soll einige seiner Ballsaal-Finanzierer versteckt haben

Nvidia, Blackrock, OpenAI


Trump soll einige seiner Ballsaal-Finanziers versteckt haben

Artikel anhören

https://streamingww.n-tv.de/proxy/abr/2025/11/TTSART_26136276_20251102183810-progaud.ism/.mp4

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Weitere Informationen

Google, Meta, Apple. Sie alle wollen das neue Bauprojekt von US-Präsident Trump finanzieren. Die Liste der Spender soll noch länger sein als bisher bekannt. Einige Spender wollten offenbar lieber anonym bleiben.

Der neue Ballsaal im Weißen Haus wird voraussichtlich größer als ein Fußballfeld sein und rund 300 Millionen US-Dollar kosten. Laut Präsident Donald Trump wird das Bauprojekt von „großzügigen Patrioten, großartigen amerikanischen Unternehmen und mir selbst“ finanziert. Zuvor wurden Renovierungsarbeiten am Weißen Haus vom Kongress genehmigt und finanziert. Trump ließ letzte Woche den Ostflügel des Weißen Hauses abreißen, ohne den Kongress zu konsultieren. Seine Erklärung: Weil die Baustelle den Steuerzahler nichts kostet, hat der Steuerzahler nichts zu sagen.

Trumps Vorgehen sorgte in den USA für Empörung. Kurz vor Abschluss des Abrisses veröffentlichte das Weiße Haus unter Druck die Liste der Spender. Doch nun berichtet die New York Times, dass Trump die versprochene Transparenz nicht eingehalten habe. Einige Namen sollen in der Liste fehlen.

Namen von Personen und Unternehmen, die Milliarden in Unternehmen investiert haben, die von den politischen Entscheidungen der Regierung abhängig sind. Namen von Spendern, die ihre Spende nicht öffentlich machen wollten. Möglicherweise, weil hinter ihren großzügigen Spenden konkrete Interessen stehen. Zumindest schlägt dies die New York Times vor.

Wenn viele wichtige Unternehmen Trumps Baustelle finanzieren, wäre das ein Signal für alle anderen Unternehmen, heißt es in der Zeitung. In der US-Wirtschaft ist eine solche Lesart auf dem Vormarsch: Der Ballsaal ist daher eine Gelegenheit, sich die Gunst des Präsidenten zu sichern. Die Gunst eines Präsidenten, der keine Angst davor hat, die Macht der Regierung zu nutzen, um Verbündeten zu helfen – oder Feinde zu bestrafen.

Zu den anonymen Spendern zählen Blackrock und Nvidia

Nach Angaben der New York Times gehören zu den bisher anonymen Spendern einige, deren Unternehmen von den Maßnahmen der Trump-Regierung profitieren oder darunter leiden könnten. Die Zeitung stützt ihre Aussagen auf mehrere Personen, die etwas mit den Spenden zu tun haben sollen. Diese sollen über bestätigte Spenden folgender Personen bzw. Unternehmen verfügen:

Blackrock

Die Investmentgesellschaft soll mindestens zweieinhalb Millionen Dollar für Trumps Ballsaal gespendet haben. Blackrock gerät ins Kreuzfeuer rechter Politiker und Medien, weil das Unternehmen bei seinen Investitionen stärker auf Sozial- und Umweltstandards achtet.

Zwei Pharmaunternehmen

Nach Angaben der New York Times setzen sich der Heimdialysespezialist Vantive und der Medizintechnikhersteller Extremitycare für Ausnahmen von Kürzungen im Gesundheitswesen ein. Im März soll nach einer Millionenspende von Extremitycare ein Medicare-Sparplan, der das Unternehmen betraf, verschoben worden sein. Das Unternehmen äußerte sich nicht dazu.

Nvidia

Der Chiphersteller tauchte nicht auf der Liste des Weißen Hauses auf. Letzte Woche sagte Nvidia-Chef Jensen Huang, er habe ebenfalls gespendet. Das Unternehmen würde von einem US-Handelsabkommen mit China profitieren, schreibt die New York Times.

Jeff Yas

Der Milliardär ist an der Tiktok-Muttergesellschaft Bytedance beteiligt und soll mindestens zweieinhalb Millionen Dollar für Trumps Ballsaal gespendet haben. Trump hat das vom Kongress beschlossene Tiktok-Verbot mehrfach verschoben und treibt einen Deal voran, der den Betrieb der Social-Media-App in den USA sichern soll. Laut der New York Times würde Yass davon massiv profitieren. Der Investor reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Greg Brockman

Der Präsident des KI-Entwicklers OpenAI soll mindestens zweieinhalb Millionen Dollar gespendet haben. Das Unternehmen setzt sich bei Trumps Team dafür ein, Vorschriften zu künstlicher Intelligenz zu blockieren.

„Das werden wir respektieren“

Das Weiße Haus sagte in einer Erklärung, dass die Identität von Spendern, „die öffentlich genannt werden möchten“, offengelegt werde. Spender hätten aber auch die Möglichkeit, anonym zu bleiben – „und das werden wir respektieren“, erklärte das Weiße Haus.

Dies dürfte der einzige Unterschied zwischen den bisher anonymen Spendern und den bereits bekannten sein: Einige wollten öffentlich genannt werden, andere nicht. Denn nicht nur die nun enttarnten Geldgeber haben Interesse an einer für sie günstigen Trump-Regierung. Amazon, Apple, Google, Meta, T-Mobile, Lockheed Martin und Palantir standen auf der Spendenliste des Weißen Hauses. Einige von ihnen sind auch stark von Trumps Wohlwollen abhängig.

Trump selbst bezeichnete den geplanten Ballsaal als unpolitisch und selbstlos, als Beitrag zum Platzmangel bei offiziellen Abendessen im Weißen Haus. Den Steuerzahler wird es nichts kosten, gerade weil private Spender dafür aufkommen sollen.

Die mobile Version verlassen