„Null Toleranz“
Österreich schiebt erneut Menschen nach Afghanistan ab
21. Oktober 2025, 10:28 Uhr
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Seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021 haben viele westliche Länder ihre Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt. Österreich greift dies nun wieder auf. Der österreichische Bundeskanzler Stocker will härter gegen Kriminelle vorgehen.
Österreich hat zum ersten Mal seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan einen Straftäter ins Land abgeschoben. Ein wegen schwerer Straftaten verurteilter Mann sei am Dienstagmorgen nach Kabul gebracht worden, sagte Bundeskanzler Christian Stocker auf X. Das Innenministerium bereitet weitere Abschiebungen vor.
Der ÖVP-Politiker sprach von „Nulltoleranz gegenüber allen, die durch Straftaten ihr Aufenthaltsrecht verwirkt haben“. Diese Menschen müssten das Land verlassen, weil die Menschen in Österreich geschützt würden und nicht ausländische Kriminelle. Österreich schiebt Menschen nicht nur nach Syrien und Somalia ab, sondern nun auch zurück nach Afghanistan.
Nach dem Abzug der internationalen Truppen übernahmen die Taliban im August 2021 die Kontrolle über das Land. Westliche Staaten, darunter auch Österreich, setzten daraufhin Abschiebungen wegen der prekären Menschenrechtslage und Sicherheitsrisiken aus.
Innenminister Gerhard Karner kündigte im August an, dass Afghanen, die Straftaten ohne Aufenthaltsrecht begangen haben, in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. Voraussetzung hierfür waren nach Angaben des Ministeriums Gespräche und eine Zusammenarbeit zwischen den afghanischen Behörden und dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl.