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Notfallrucksack zur Lebensmittelversorgung: So funktioniert Krisenvorsorge

Ob gehortetes Toilettenpapier oder ausverkaufte Nudeln: Während der Corona-Pandemie ist vielen Menschen aufgefallen, dass man in bestimmten Situationen nicht unbedingt alles bekommt, was man im Supermarkt braucht. Nach der Pandemie seien viele Bürger krisensensibilisiert, aber noch nicht vorbereitet, sagt Ulrich Fiedler vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Stadt Augsburg.

Um das zu ändern, bietet das BRK seit diesem Jahr einen Kurs an, der „Normalverbraucher“ auf verschiedene Krisen wie Stromausfälle, Starkregen oder Überschwemmungen vorbereiten soll. Das sind die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie erkennt man eine Krise? Welche Warn-Apps sind sinnvoll?

Zunächst unterscheidet der Kursleiter Ulrich Fiedler vom BRK zwischen Krisen, die einen dazu zwingen, das Haus zu verlassen, und solchen, in denen man nicht rausgehen sollte. Während Unwetter wie Überschwemmungen oder Feuer Sie also aus dem Haus treiben, bleiben Sie bei Stromausfall oder starkem Schneefall besser zu Hause.

Das BRK empfiehlt außerdem Katastrophenschutz-Apps wie NINA (externer Link) oder KATWARN (externer Link) installiert werden, damit Sie im Notfall gewarnt werden. Hier werden auch erste Verhaltenshinweise gegeben. Weitere Informationen zum Thema Krisen finden Sie im neuen Leitfaden des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). externer Link).

Lebensmittel und Medikamente: Was sollte man immer zu Hause haben?

Besonderes Augenmerk sollte laut BRK darauf gelegt werden, dass auf Ernährung, Hygiene und Gesundheit geachtet wird. Konkret bedeutet das: eine Grundversorgung mit Wasser und Nahrung für rund zehn Tage. Das BBK empfiehlt zwei Liter pro Person und Tag. Ulrich Fiedler rät außerdem dazu, Lebensmittel aufzubewahren, die ohne Herd oder mit geringem Energieaufwand zubereitet werden können, zum Beispiel Instantnudeln oder Konserven.

Fiedler rät außerdem, ausreichend Wasser zum Zähneputzen oder für den Toilettengang bereitzuhalten. Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, rät Fiedler, diese etwa zwei Wochen lang vorrätig zu haben, damit man ohne den Gang zur Apotheke auskommt. Generell sollten Haushalte über einen Medikamentenschrank mit Schmerzmitteln und einen Erste-Hilfe-Kasten verfügen. Eine detaillierte Checkliste für die Speisekammer (externer Link) und was in einen Medikamentenschrank gehört (externer Link), bietet das BBK an.

Stromausfall: Was tun in so einem Fall?

Für den Fall eines Stromausfalls lohnt es sich, zu Hause Energiereserven zu haben. Ganz klassisch sind Teelichter oder Kerzen inklusive Streichhölzer oder Feuerzeug. Geräte wie Radios oder Taschenlampen mit Batterien seien hier besser geeignet als mit wiederaufladbaren Batterien, so das BRK. Sinnvoll ist es auch, zu Hause einen Campingkocher mit Brennstoff zu haben, um zumindest Wasser kochen und kleine Mahlzeiten zubereiten zu können.

Evakuierung nötig: Was sollte man mitnehmen?

Im Falle einer Überschwemmung oder eines Brandes bleibt den Menschen oft wenig Zeit, Gegenstände aus ihrem Zuhause zu holen. Dirk Hammerstädt, ebenfalls Kursleiter am BRK, rät, folgende Dinge in einen Notfallrucksack zu packen:

  • ein Schlafsack oder eine Wolldecke
  • Unterwäsche und warme Kleidung, am besten aus Wolle, da diese auch bei Nässe warm hält
  • Gummistiefel oder Wanderschuhe
  • eine Trinkflasche und ein Tupperware-Behälter zur Aufnahme von Lebensmitteln
  • ein Handy mit Powerbank, Taschenlampe und ein Radio mit Batterien, um über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden zu bleiben
  • Hygieneprodukte und Medikamente
  • ein Ordner mit den wichtigsten Dokumenten

Die BRK-Kursleiter hatten keinen fertigen Rucksack zu Hause. Ihrer Meinung nach ist es am wichtigsten, Dokumente an einem Ort aufzubewahren, damit sie im Notfall schnell eingesteckt und mitgenommen werden können. Eine Checkliste (externer Link), das in der Mappe nicht fehlen darf, bietet das BBK an.

Welche Notrufnummern sind wichtig?

  • Feuerwehr und Rettungsdienst: 112
  • Polizei: 110
  • Ärztlicher Notdienst: 116117
  • Giftnotrufzentrale: 089 19 240
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