Norwegen hat einen Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Elektromobilität erreicht. Im vergangenen Jahr entfielen fast 90 Prozent der Neuwagenverkäufe auf Fahrzeuge mit reinem Elektromotor. Laut der Straßenverkehrsbehörde lag der Anteil bei 88,9 Prozent, was eine Steigerung von 6,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. „Norwegen wird das erste Land der Welt sein, das Diesel- und Benzinfahrzeuge so ziemlich vom Neuwagenmarkt nimmt“, sagte Christina Bu, die Vorsitzende des norwegischen Elektroauto-Verbandes.
Das skandinavische Land will ab 2025 nur noch Elektroautos neu auf den Markt bringen. Die meistverkauften Marken in Norwegen sind Tesla, Volkswagen und Toyota; Tesla hat sich als klarer Marktführer etabliert.
Im Gegensatz dazu zeigt sich der Elektroautomarkt in der Europäischen Union schwächer. Im November 2024 sanken die Verkaufszahlen von Elektroautos um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die endgültigen Zahlen für das Gesamtjahr liegen allerdings noch nicht vor.
Zuletzt etwa 500.000 jährliche Neuzulassungen in Deutschland
In Deutschland betrug der Anteil von Elektroautos an allen Neuzulassungen zuletzt etwa 14 Prozent. Von Januar bis November wurden nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes in Deutschland knapp 1,25 Millionen oder 38,9 Prozent der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb zugelassen (PDF). Knapp 550.000 davon waren demnach rein elektrisch betrieben. In etwa die gleiche Zahl an Elektroautos wurde im gesamten Jahr 2023 neu zugelassen. Insgesamt waren damals rund 3,8 Millionen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb zugelassen, was einem Anteil von 5,6 Prozent an der Gesamtflotte entspricht.
In Norwegen waren nach Informationen der European Alternativ Fuels Observatory (EAFO) bereits 2023 knapp ein Viertel aller zugelassenen Fahrzeuge alternativ angetrieben. Zum Vergleich: In Frankreich entsprach der Anteil im selben Jahr 4,11 Prozent, in Großbritannien etwa 4,12 Prozent. Der EU-weite Durchschnitt lag damals bei 6,17 Prozent.