Nach der Lkw-Fahrt mit 19 Verletzten auf der Autobahn Nordrhein-Westfalen Der festgenommene Lkw-Fahrer bleibt bis auf Weiteres in einer psychiatrischen Klinik. Das habe ein Richter in Hagen entschieden, sagte ein Polizeisprecher in Düsseldorf. Ihm wird gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen. Das am schwersten verletzte Opfer ist inzwischen außer Lebensgefahr.
Ein erster Atemtest ergab Hinweise auf Alkoholkonsum des Fahrers. Alkoholismus allein erklärt sein Verhalten jedoch nicht. Die Blutergebnisse des 30-jährigen Fahrers stehen noch aus. Der Polizei hatte mitgeteilt, dass es vor Ort bereits Hinweise darauf gegeben habe, dass der Mann möglicherweise Alkohol oder Drogen konsumiert habe sowie an einer psychischen Erkrankung leide.
Die Polizei nahm den Fahrer am Samstag fest. Er wurde vor Ort befragt, eine ordnungsgemäße Vernehmung hatte jedoch noch nicht stattgefunden. „Darüber müssen wir mit den Ärzten reden, denn es sollte verwertbar sein“, sagte ein Polizeisprecher.
Missachtung von Stoppschildern
Auf stark befahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen hinterließ der Autofahrer eine Schneise der Verwüstung. Der Lkw mit polnischem Kennzeichen wurde der Polizei gemeldet, weil er auf der A46 bei Neuss auffällig unsicher fuhr. Es gibt keine Hinweise darauf, dass es der Mann gezielt auf Autos abgesehen hatte. Er fuhr in Schlangenlinien und über einen Standstreifen und rammte auch andere Fahrzeuge.
Nach Angaben der Polizei missachtete der Fahrer zudem die polizeilichen Haltesignale und fuhr mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit weiter. Auf der A1 geriet der Lkw dann zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr, wo er schließlich zum Stehen kam. Insgesamt fuhr der Fahrer nach der Anzeige schätzungsweise 60 Kilometer mit dem Lkw. Bei der Unfallserie wurden rund 50 Autos beschädigt und teilweise völlig zerstört.
Nach Angaben der Polizei wurden acht Menschen schwer verletzt, für eine Person bestand vorübergehend Lebensgefahr. Elf Menschen erlitten leichte Verletzungen.
Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren vorübergehend stundenlang für den Verkehr gesperrt. Trümmer mussten eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden.