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Trauer um Micha Brumlik

Gestern erreichte die traurige Nachricht die Behörden: Der Frankfurter Wissenschaftler Micha Brumlik ist tot. Er starb am Montag im Alter von 78 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Berlin.

„Die deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart nach dem Holocaust beschäftigte ihn zeitlebens – als Wissenschaftler, Journalist und Intellektueller“, heißt es im Nachruf des Frankfurter Fritz-Bauer-Instituts, einer seiner ehemaligen Wirkungsstätten.

„Er war für mich ein wichtiger Begleiter, ein wertvoller Ratgeber und ein guter Freund“, sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne). Mit seinem scharfen Verstand und seinem umfassenden Wissen hinterlässt Brumlik eine Lücke, die nicht geschlossen werden kann. Auch Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) zeigte sich bestürzt: „Seine aufklärerische Position in der Tradition der Frankfurter Schule wird in Zeiten des aufflammenden Antisemitismus mehr denn je fehlen. Eine der wichtigsten Stimmen im deutsch-jüdischen Diskurs ist verstummt.“

Brumlik kam 1953 mit seinen Eltern, die in der Schweiz Schutz vor dem Nationalsozialismus gesucht hatten Frankfurt. Dort ging er zur Schule, studierte und studierte Pädagogik, Philosophie und Soziologie. Hier war er unter anderem von 2000 bis 2013 Professor für Erziehungswissenschaft an der Goethe-Universität und leitete außerdem von 2000 bis 2005 das Fritz-Bauer-Institut. Von 1989 bis 2001 saß er außerdem für die Grünen im Frankfurter Stadtparlament. Zuletzt lebte er in Berlin.

Micha Brumlik war 78 Jahre alt.
Bild © picture Alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich


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